
Turnierbilanz:
Fußball-WM lässt bei Adidas die Kassen klingeln
Adidas ist mit der Fußball-WM zufrieden. Trotz vorzeitigem DFB-Aus verkauft das Unternehmen acht Millionen Trikots.

Foto: Adidas
Die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland ist für Adidas gut gelaufen. Der deutsche Sportartikelhersteller verkaufte mehr als acht Millionen Trikots. Das seien so viele wie noch nie, so der Konzern - obwohl nach dem unglücklichen Ausscheiden des deutsches Teams, die Leibchen der Nationalmannschaft bereits während der WM zu reduzierten Preisen angeboten wurden. Außerdem gingen mehr als zehn Millionen Bälle über die Ladentheke.
Das Turnier führte laut Adidas-Chef Kasper Rorsted zu einem zweistelligen Zuwächsen beim Fußball-Umsatz. Der Nike-Konkurrent hatte mit 12 von 32 Mannschaften die meisten Teams im Turnier ausgestattet und daher eine hohe Präsenz. Neben der deutschen Mannschaft lieferte der WM-Sponsor auch die Trikots für Argentinien, Spanien und Gastgeber Russland. Nach dem Halbfinale war dann mit Belgien für das letzte Adidas-Team aber Schluss. Das Endspiel ging mit Frankreich und Kroatien an Nike.
Zur WM hatten die Herzogenauracher das Marketingbudget hochgefahren. Doch der Mix aus weniger Rabatten, neuen Produkten zu höheren Preisen sowie eine gute Kostenkontrolle konnte dies aber mehr als ausgleichen. Der Umsatz stieg währungsbereinigt mit 27 Prozent vor allem wieder in China. Aber auch Nord- (16 Prozent) und Lateinamerika (15 Prozent) zogen an. In der Heimatregion Westeuropa stagnierte der Umsatz dagegen.
In Zahlen ausgedrückt kommt Adidas im zweiten Quartal auf einen Konzernumsatz von 5,26 Milliarden Euro - ein Anstieg um 4,4 Prozent. Währungsbereinigt lag das Plus bei 10 Prozent. Auch beim operativen Gewinn legte der fränkische Konzern zwischen April und Ende Juni zu. Dieser verbesserte sich um 17 Prozent auf 592 Millionen Euro.
Immer noch das Sorgenkind ist Reebok, die Tochter sorgt für Umsatzeinbußen von währungsbereinigt drei Prozent. Die Fitnessmarke wird seit Jahren umgebaut, gerade weil es in den USA nicht lief. Dort hatte der Konzern im vergangenen Jahr etliche unrentable Reebok-Läden dicht gemacht, die Organisation gestrafft und die Produkte überarbeitet. Für das Design wurde Mode-Ikone Victoria Beckham an Bord geholt. Rorsted bekräftigte, dass Adidas nicht vorhabe, sich von der Marke zu trennen.