
Google startet Facebook-Rivalen Google+
Mit Google+ setzt der Internet-Riese einen Gegenpol zum sozialen Netzwerk-Liebling Facebook. Noch kann das Projekt nur auf Einladung genutzt werden.
Google stößt erneut in Richtung soziale Netzwerke vor. Mit Google+ setzt der Internet-Riese einen Gegenpol zum beliebten Facebook. Die Stärke von Google+ liegt laut den Entwicklern darin, dass die Nutzer Informationen mit ausgewählten Menschen teilen können statt mit allen ihren Online-Bekannten. Google+ läuft vorerst lediglich im Testbetrieb mit einer kleinen Schar an Nutzern. "Man steht zu unterschiedlichen Leuten in unterschiedlichen Beziehungen", schreibt Google-Entwickler Vic Gundotra im Firmenblog. "Das Problem ist, dass heute jeder im Web den Stempel ‚Freund‘ aufgedrückt bekommt, und das Teilen von Inhalten unter diesem Freundschaftsbrei leidet." Er spielt damit klar auf Facebook an; das weltgrößte soziale Netzwerk hat mit Massenparty-Aufrufen seiner Nutzer zuletzt für Negativschlagzeilen gesorgt. Vorerst noch der Haken: "Das Projekt kann momentan nur auf Einladung genutzt werden", so Entwickler Gundotra. Wann es für die Allgemeinheit freigeschaltet wird - unklar.
Konzept: Mit Google+ lassen sich so genannte Circles (zu deutsch Kreise) anlegen, etwa für den Austausch mit Familienmitgliedern oder den Arbeitskollegen. Dabei sind auch Videochats in größerer Gruppe möglich oder der einfache Chat per Text. Als "Zuckerl" lassen sich mit dem Smartphone geschossene Fotos direkt auf die Google-Server hochladen und mit ausgewählten Menschen teilen.
Seit Monaten ist darüber spekuliert worden, dass Google ein Gegenstück zu Facebook startet. Bisherige Vorstöße in die sozialen Netzwerke wie der Dienst Buzz haben sich indes eher als Fehlschlag erwiesen. Google muss im Prinzipt Facebook etwas entgegensetzen, weil immer mehr Leute immer mehr Zeit dort verbringen. Das ist Zeit, die wiederum Google verloren geht. Beide Internetfirmen machen ihr Geld mit Werbung; es ist für sie Voraussetzung, dass möglichst viele Menschen ihre Seiten besuchen. Facebook hat inzwischen mehr als 600 Millionen Nutzer weltweit.