
Virtueller Unterricht:
Hamburg School of Ideas offen für auswärtige Agenturen
Das neue Semester der Hamburg School of Ideas findet als hybrider Unterricht statt - mit einem großen Vorteil. Dozenten und Schüler sind nicht mehr ortsgebunden, können sich von überall zuschalten. Das findet Anklang.

Foto: Hamburg School of Ideas
Mit einem Bewerberrekord geht die Hamburg School of Ideas, ehemals Texterschmiede, ins kommende Schuljahr 2020/2021. Das diesmal einiges Neue zu bieten hat: nicht nur neue Dozenten wie Thomas Strerath und Matthias Maurer, sondern auch Schüler aus dem gesamten deutschsprachigen Raum.
Seit März hat sich die Kreativschule auf eine digitale Form des Unterrichts umgestellt, von der jetzt auch Agenturen außerhalb Hamburgs profitieren - zum ersten Mal in der Geschichte der Bildungsinstitution.
In einer einjährigen dualen Ausbildung (tagsüber Agentur, abends Unterricht) kann man an der Hamburg School of Ideas zum digitalen Konzeptioner/zur digitalen Konzeptionerin mit Schwerpunkt Text werden. Die Schule wird gemeinsam getragen und betrieben von Agenturen, die Fördermitglieder sind, die Auszubildende in der Praxis betreuen und den größten Teil der Dozenten und Dozentinnen stellen.
Im Frühjahr haben die coronabedingten Einschränkungen dazu geführt, dass binnen kürzester Zeit ein virtuelles Klassenzimmer (via Zoom) installiert wurde, so dass der Unterricht fast ohne Pause fortgesetzt werden konnte. "Es wäre gelogen, wenn wir die Pandemie als Heilsbringer bezeichnen, denn nichts geht über einen persönlichen Unterricht. Aber wir haben gelernt, wie unser Unterricht in digitaler Form machbar ist und deshalb für das neue Schuljahr unsere hybride Schule perfektioniert, also eine Mischform aus live und digital. Das erlaubt uns, eine begrenzte und gesetzlich erlaubte Schülerzahl in unseren Räumen zu unterrichten und alle anderen in digitaler Form daran teilnehmen zu lassen", erklärt Matthias Berg, Geschäftsführender Vorstand der Hamburg School of Ideas.
Neue Chancen für Nicht-Hamburger
Das Mischkonzept ermöglicht es zudem, zum ersten Mal Agenturen außerhalb Hamburgs anzusprechen. "Diese Möglichkeit kam zur rechten Zeit, denn wir hatten durch eine groß angelegte Performance-Kampagne von Februar bis Mitte April in den Sozialen Medien einen Bewerberrekord zu verzeichnen. Gleichzeitig sind uns viele, teilweise langjährige Förderagenturen aufgrund der wirtschaftlichen Konsequenzen durch Covid-19 weggebrochen", ergänzt Stefan Zschaler, Curricularer Beirat und ehrenamtlicher Vorstand der Hamburg School of Ideas sowie Creative Partner der Agentur TankTank.
So sitzen die Schüler und Schülerinnen des neuen Jahrgangs nicht nur in Hamburg, sondern auch in München, Stuttgart, Frankfurt – und natürlich im virtuellen Klassenzimmer. Im zweiten Halbjahr werden vielleicht noch Agenturen in Wien, Zürich und Düsseldorf hinzukommen. "Von unseren 43 SchülerInnen können pro Unterricht nur zehn vor Ort in der Schule teilnehmen, die anderen werden über Zoom zugeschaltet. So wahren wir in unseren Räumlichkeiten die aktuellen Sicherheitsvorgaben. Dazu gibt es in regelmäßigen Abständen Präsenz- und Projektwochen, an denen sich alle Schüler in großzügigeren Räumlichkeiten, die wir extra anmieten, treffen und Workshops und ihre Hausarbeiten absolvieren", führt Matthias Berg aus.
Den Unterricht leiten um die 150 Dozenten aus Agenturen, Unternehmen und Produktionen sowie einige Freelancer. Im aktuellen Semester sind das unter anderem Reinhard Patzschke, Stefanie Kuhnhen, Niels Alzen, Sabine Cole, Will Rolls, Marc Wirbeleit und Jan Bechler. Neu hinzu gekommen sind Thomas Strerath und Matthias Maurer.
Die Hamburg School of Ideas wurde 1998 als Texterschmiede gegründet und hat inzwischen über 1000 kreative Nachwuchskräfte für die Agentur- und Kreativbranche ausgebildet. Bekannte Absolventen sind etwa der Regisseur Bora Dagtekin (Fack ju Göhte), Stefan Wübbe (GF Kreation Kolle Rebbe) oder die Buchautorin Rebecca Martin.