Wearable-Forschung:
Happy, genervt, in Kauflaune: Wearables messen die Stimmung
Eine Forschergruppe der University of Southern California zeigt, wie Wearables die Stimmung ihrer Besitzer erkennen können. Das Emotions-Tracking in Echtzeit bietet unter anderem Potenzial im Digitalmarketing
Wearables dürften schon bald wesentlich mehr können, als ihre Besitzer zu mehr Bewegung animieren. Eine Gruppe aus Psychologen und Technikern der University of Southern California (USC) will sie sogar dazu einsetzten, zwischenmenschliche Beziehungen zu verbessern. Denn sie haben in einem Forschungsprojekt herausgefunden, dass man von den physiologischen Echtzeitdaten eines Körpers, die von mobilen Endgeräten aufgezeichnet werden, direkt auf die Stimmung der Person schließen kann.
In einem Feldversuch überwachten sie bei einer Gruppe von Probanden unter anderem die Körpertemperatur, den Hautwiderstand, Puls und die körperliche Aktivität mithilfe von Wearables. Zusätzlich zeichneten Smartphones die Tonalität der Stimme und GPS-Daten auf. Auf Basis all dieser Daten konnten sie in Echtzeit den emotionalen Zustand der Probanden auslesen.
Potenzial für die Personalisierung von Onlinewerbung
Darüber hinaus zeigten sie, dass auf Basis der Messungen Konflikte in Partnerschaften im Voraus verhindert werden konnten: Nämlich wenn man beim Entstehen von Unzufriedenheit oder Konflikten sofort eingreift und die Probleme auflöst. So habe man die Beziehung der Paare verbessern und sogar die Lebensqualität erhöhen können, jubeln die Forscher in der Veröffentlichung der Studienergebnisse.
Die Möglichkeit, emotionalen Zustände in Echtzeit zu identifizieren und zu überwachen, kann aber nicht nur zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen: Technikaffinen Marketern dürften bereits die Dollar-Zeichen in den Augen aufleuchten. Schließlich könnte das Echtzeit-Tracking der Stimmungslage theoretisch sogar Personalisierung und Targeting von Onlinewerbung verbessern.