
Ehastra:
Hier kaufen die Menschen ihre Magazine
Zeitungskioske sind immer schwerer zu finden - die neuen Hauptverkaufstellen für Presse sind Supermärkte und Drogerieketten.

Foto: Fotolia
Wer im vergangenen Jahr an einem Kiosk eine Zeitung oder Zeitschrift kaufen wollte, musste möglicherweise etwas weitere Wege zurücklegen als noch 2017.
Denn die Zahl der Verkaufsstellen, die Presseprodukte anbieten, ging laut der Einzelhandelsstrukturanalyse (Ehastra) des Bundesverbands Presse-Grosso 2018 um 3,1 Prozent zurück.
In absoluten Zahlen: In der Kalenderwoche 39 belieferte das Grosso bundesweit 101.239 Einzelhändler mit Zeitungs- und Zeitschriftensortimenten. Darunter waren zwar 3200 neue Anbieter, zeitgleich hatten aber rund 6400 Einzelhändler den Verkauf aufgegeben.
Im Presse-Fachhandel läuft es
Die wichtigsten Anbieter von Gedrucktem im Presseeinzelverkauf bleiben Großformen des Einzelhandels, Presse-Fachgeschäfte und Supermärkte. Die damit auch nach wie vor gutes Geld verdienen: So erwirtschafteten Presse-Fachhändler mit einem Verkaufsstellenanteil von 11,2 Prozent immerhin 22,2 Prozent des gesamten Presseumsatzes.
Das ist allerdings nicht die Regel: Für Bäckereien beispielsweise war das Geschäft weniger ergiebig, sie generierten mit einem Verkaufsstellenanteil von 25,2 Prozent nur 6,8 Prozent des Presse-Umsatzes.
Gegen den Trend wächst dafür die Anzahl großer Supermärkte und filialisierter Drogeriemärkte, die Presseprodukte anbieten – insbesondere die Drogeriemarktkette Rossmann legte zu. Stabil blieb die Zahl der Filialstandorte bei Großformen des Einzelhandels, Tankstellen sowie Discountern. Bäckereien, Presse-Fachgeschäfte und kleine Lebensmittelmärkte mit Presseangebot gab es dafür weniger.
Effizientere Marktbeobachtung
Die Pressehändler bemühen sich indes, das Angebot effizienter zu gestalten und zu präsentieren.
So arbeiten der Pressegroß- und Einzelhandel im Bereich der Efficient Consumer Response (ECR) noch intensiver zusammen: Über ein Fünftel aller Presseeinzelhändler beteiligt sich inzwischen am Austausch von VMP-Scannerkassendaten, die die verkaufstägliche Marktbeobachtung am Point of Sale liefert. Diese Händler repräsentieren aktuell einen Umsatzmarktanteil von rund 45 Prozent.