Mittlerweile sind Kommentare wieder möglich – doch die Kunden sind nach wie vor nicht versöhnt. Auch ein Statement der Hofpfisterei, das jetzt veröffentlicht wurde, hat die Sache nicht besser gemacht: "Das Markenrecht regelt, dass wir alles tun müssen, um den Schutz unserer Marke aufrechtzuerhalten", so die Bäckerei. Man müsse gegen widerrechtliche Benutzung durch Dritte vorgehen – "sonst verfällt der Markenschutz und damit auch das Recht, unser Brot 'Sonne' zu nennen."

Viel Verständnis dafür zeigen die Kunden dennoch nicht. Insbesondere die Art des Vorgehens mit Abmahnanwälten erzürnt das Publikum – dies sei unverhältnismäßig. Vor allem, weil es wohl auch Methode hat: Die Hofpfisterei geht schon seit Jahren immer wieder gegen große und kleine Betriebe, die ihre Sonnenblumenbrote unter dem Begriff "Sonne" verkaufen, mit Abmahnungen und Klagen vor.

Für die Münchner, die aktuell größtenteils in Süddeutschland 166 Filialen betreiben und nach eigenen Angaben einen Gesamtumsatz von rund 100 Millionen Euro erzielen, keine angenehme Situation. Jetzt ist wohl ein wenig Krisen-PR erforderlich. Da passt es ganz gut, dass die Hofpfisterei aktuell eine Stelle für einen "Marketingreferent – PR" als Elternzeitvertretung ausgeschrieben hat. Vielleicht findet sich ja jemand, der das wieder hinbiegt.


Manuela Pauker
Autor: Manuela Pauker

ist bei W&V Themenverantwortliche für Media und Social Media; zwei Bereiche, die zunehmend zusammenwachsen. Die Welt der Influencer findet sie ebenso spannend wie Bewegtbild - als echter Serienjunkie ist sie sowohl im linearem TV als auch im Streaming-Angebot intensiv unterwegs. Ein echter Fan von Print wird sie aber trotzdem immer bleiben.