
Schweiz:
Ikea vermietet Büro-Einrichtungen
Schreibtisch, Regal oder Konferenzzimmer: Das alles liefert Ikea ab sofort auch zur Miete. Das Abo-Modell für Büromöbel startet diese Woche in der Schweiz, aber auch in anderen Märkten wird experimentiert.

Foto: Ikea Schweiz
Für 70 Franken im Monat können Unternehmen und Startups ihre Räume mit dem Einsteigerpaket von Ikea ausstaffieren. Damit können sie einen Arbeitsplatz mit Waren im Wert von 950 Franken gestalten. Wer länger durchhält, zahlt weniger: im zweiten Jahr sinkt die Abo-Gebühr auf 35 Franken im Monat.
Die Schweizer sind damit Vorreiter in einem Geschäftsfeld, dass CEO Jesper Brodin bereits vor eineinhalb Jahren auf dem Weltwirtschaftsformun in Davos angekündigt hat: dem Vermieten von Möbeln als Einstieg in eine nachhaltige Warenwirtschaft. In diesem Jahr hatte er seine Vorstellungen nochmal konkretisiert. Während man in der Schweiz das Abo-Angebot bei Firmenkunden testet, will man in den Niederlanden Studierende ansprechen. Auch in Schweden und Polen sind Testgruppen geplant, schreibt die Handelszeitung.
"Per Möbelabo können wir den Ansatz der Zirkularwirtschaft ausprobieren. Wenn die Kunden das Abo beenden, nehmen wir das vermietete Mobiliar zurück und führen es über das Programm 'Second Life' dem Wiederverkauf zu", so Ikeas Intention. Unternehmen haben durch das Abo verschiedene Vorteile, unter anderem die schnelle Reaktion auf unterschiedliche Personalstärken, aber auch die Möglichkeit, sich aktuellen Trends anzupassen, ohne Kapital zu binden.
Für den Anfang sucht Ikea-Schweiz-Länderchefin Simona Scarpaleggia 20 KMU und Startups, die sich für die Möbelpakete für Arbeitsplätze und Sitzungszimmer entscheiden. In den Preisen sind jeweils Lieferung und Montage sowie Rückbau und Rücklieferung inbegriffen. "Fernziel ist, ein solches Abo der breiten Bevölkerung anbieten zu können. Momentan klären wir auch ab, ob und wie wir mit einem Finanzpartner so zusammenarbeiten könnten, dass die Möbelmiete einem Autoleasing gleichkäme."