Daher haben sich auch in der Acxiom-Untersuchung vor allem zwei Käufergruppen herauskristallisiert: Während in den Stadtzentren vor allem gut verdienende Singles sich gern mit einem schicken Stromer schmücken, besteht der überwiegende Teil der E-Autobesitzer aus wohlhabenden Stadtrandfamilien, die in Einfamilienhäusern mit viel Wohnfläche, großen Gärten und häufig auch einer eigenen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach leben. Diese sind zudem sehr an politischen, wirtschaftlichen und ökologischen Themen interessiert, sie verreisen gern und sind ausgesprochen offen, was die Digitalisierung ihres Haushaltes vom Onlinebanking bis zur Hausautomatisation betrifft. Da passt das E-Auto als Statussymbol perfekt dazu.

Schon bei leichten Preissenkungen wächst das Zielgruppenpotenzial enorm

Noch ist das Zielgruppenpotenzial für E-Autos aufgrund der hohen Preise limitiert: Bei einem gleichbleibenden Angebot kommen die Acxiom-Analysen auf eine Zielgruppengröße in Deutschland von nur rund 1,3 Millionen affinen Haushalten mit geschätzt 100.000 Zulassungen pro Jahr. Bei nur leichten Änderungen der Parameter Preis und Reichweite könnten aber schnell zahlreiche neue potenzielle Käufer hinzukommen. Dabei beziehen sich die Studienmacher auch auf Auswertungen aus der Best 4 Planning: Demnach geben 6,4 Prozent der Befragten an, dass ein E-Auto grundsätzlich als nächstes Modell für sie infrage käme. Das entspricht circa 2,7 Millionen Haushalten mit geschätzten 220.000 Neuzulassungen im Jahr. Damit ist die Zahl der Interessenten im Vergleich zu 2014 bereits um 50 Prozent gestiegen. "Nach den Early Adoptern werden das die Otto-Normalbürger sein, für die das Auto der nützliche Lastesel und weniger ein Statussymbol ist", heißt es in der Studie.