
Print lebt!:
In Schwerte erscheint die Zeitung als Comic
Am Freitag, 22. September, erscheinen die Schwerter Ruhr Nachrichten einmalig als Comic. Drei Zeichner und die Lokalredaktion zaubern aus der Realität eine Graphic Novel.
Drei komplett gezeichnete Tageszeitungsseiten plus zwei Hybrid-Seiten - so sehen die Schwerter Ruhr Nachrichten an diesem Freitag aus. Nachrichten als gezeichnete Bilder mit Sprechblasen."Wir versuchen mal was Neues", sagt Heiko Mühlbauer, Redaktionsleiter beim Medienhaus Lensing in Schwerte.
Die Idee zu der andersartigen Präsentationsform entstand im Mai. Seither arbeitet die Lokalredaktion im Team mit drei Comic-Profis an der aktuellen Freitagsausgabe.
Ralf Marczinczik heißt der Comic-Zeichner. Die Schwerter Ruhr Nachrichten hatten mal eine Reportage über ihn gemacht. So kam der Kontakt zustande. Marczinczik war sofort begeistert von der Idee.
Aber ihm war klar: Alleine schaffe ich das vom Umfang her nicht. Der 51-jährige Grafik-Designer (und Schöpfer der Figur Sven Bomwollen) empfahl zwei weitere Kollegen: Steff Murschetz aus Oberhausen und Christoph Mueller aus Aachen. Zu Dritt arbeiten sie seither an den Themen, die ihnen aus der Lokalredaktion in Schwerte zufließen - jeder in seinem ihm eigenen zeichnerischen Stil.
"Wir haben gelernt, wie Comictexter zu arbeiten", sagt Heiko Mühlbauer. Denn schnell wurde klar, dass die Kombination aus gezeichneten Bildern und Texten ganz anders funktioniert als der traditionelle Nachrichtenjournalismus.
Im Schwerter Ruhr Nachrichten-Comic vom 22. September finden sich unter anderem die Mitteilung der Stadt, künftig nur noch E-Mobile anschaffen zu wollen, der Bericht über eine verlassenes "Geisterhaus" in der Innenstadt und eine Prognose zur Bundestagswahl.
Alle Elemente, die die Zeitung hat, finden sich in der Comic-Ausgabe wieder. "Wir verlassen das Layout nicht komplett", sagt Mühlbauer. Die Seiten erscheinen im 2-4-1-Layout und im 2-5-Layout. Die Seite 1 macht mit einem kleinen Editorial auf. Die Geschichten erscheinen bewusst in Schwarz-weiß, sagt Mühlbauer. Auch Anzeigen wurden in die Spezialausgabe verkauft. Von bestehenden Anzeigenkunden.
Ein Fünftel der Comic-Ausgabe ist tagesaktuell. Die anderen Geschichten hatten mehr Vorlauf, sonst wären sie zeichnerisch nicht umsetzbar gewesen. Schließlich mussten die Zeichner Marczinczik, Murschetz und Mueller nicht nur Szenen, sondern auch reelle Personen eindeutig wiedererkennbar rüberbringen. Zum Beispiel auch Heiko Mühlbauer. Hier seine Comic-Version: