
ZAW-Stellenanalyse:
Jobangebote in der Werbung gehen drastisch zurück
Laut einer Analyse des ZAW gab es im ersten Halbjahr fast 40 Prozent weniger Stellenanzeigen in der Werbebranche. Vor allem die Lockdown-Monate April/Mai schlugen voll auf den Arbeitsmarkt durch.

Foto: Marten Bjork/Unsplash
Schlechte Zeiten für die Branche: Die Trendanalyse des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) weist ein Minus von 38 Prozent für das erste Halbjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aus.
In puncto Stellenangeboten zeigte sich der Covid-19-bedingte Einbruch deutlich: Im April wurden die Jobangebote um 50 Prozent bzw. 54 Prozent im Mai reduziert. Auch im Juni war keine Entspannung der Lage bemerkbar - im Gegenteil: das Minus erhöhte sich auf 62 Prozent. Und auch der Juli zeigte mit einem Minus von 68 Prozent keine Besserung.
"Agenturen stehen hier vor einer großen Herausforderung. Einerseits ist das Problem des Fachkräftemangels natürlich nicht verschwunden, andererseits weiß derzeit niemand, wie sich die Wirtschaft und damit die Auftragslage der Agenturen entwickeln wird", sagt GWA-Präsident Benjamin Minack. "So wichtig es also nach wie vor wäre, Talente zu gewinnen und zu halten, so schwierig ist dies aktuell wegen der ungewissen ökonomischen Entwicklung."
Alle Werbeberufe in den roten Zahlen
Bis auf Planner, Gestalter visuelles Marketing und Back Office sind alle Werbeberufe in den roten Zahlen. Der Nachfragerückgang trifft klassische Agentur- und Medienberufe sowie Grafiker (-58 Prozent) und Art-Direktoren (-54 Prozent) bzw. Mediaexperten (-42 Prozent), aber auch die digitalen Berufe (IT-Experten: -38 Prozent). Etwas weniger betroffen waren laut der Anaylse die Jobangebote, die überwiegend von werbenden Unternehmen geschaltet werden, wie beispielsweise Marketingspezialisten (-23 Prozent).
Insgesamt wurden laut ZAW-Trendanalyse 2.582 Stellen im 1. Halbjahr 2020 zu 4.168 Jobangeboten im 1. Halbjahr 2019 geschaltet - das zeigt einen Rückgang von fast 40 Prozent. Der Anteil der Agenturen an den Stellenofferten der Werbung sank um zwei Prozent auf 55 Prozent ebenso wie der Anteil der Medien mit 11 Prozent. Der Anteil der werbenden Unternehmen stieg dagegen um vier Prozent auf 34 Prozent.