
Werberat:
Katjes-Spot geht beim Werberat anstandslos durch
Die Darstellung der Massentierhaltung im aktuellen Katjes-Spot gibt keinen Anlass zur Intervention, sagt der Werberat. Zuvor hatten sich Landwirte angegriffen gefühlt.
Sogar Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner hatte sich eingemischt: Das zeigt, dass Katjes mit seinem aktuellen Chocjes-Spot, der die Massentierhaltung anprangert, einen Nerv getroffen hat. Der Film "Jedes Leben ist wertvoll" wirbt für die vegane Schokolade Chocjes (Agentur: Antoni). Seit er ausgestrahlt wird, gehen die Wogen hoch.
Auf der einen Seite stehen etwa der Bayerische Bauernverband und die Bundeslandwirtschaftsministerin, auf der anderen Seite viele Verbraucher, die an Tierschutz interessiert sind. Den Kritikern missfällt, dass das Video suggeriere, alle Molkereien würden ihre Tiere so halten und damit jeder Milchkonsument Tiere ausbeuten, erklärt die Leiterin des Deutschen Werberats, Katja Heintschel von Heinegg.
Laut dem Werberat "sind sehr viele Beschwerden eingegangen". Nach der Stellungnahme von Katjes ist der Deutsche Werberat nun zu dem Ergebnis gelangt, dass die Katjes-Chocjes-Kampagne nicht zu beanstanden ist. Die Experten sehen die in Deutschland existierende Massentierhaltung als "Gegenstand gesellschaftlicher Kontroversen, zu denen der Werbespot einen kritischen Meinungsbeitrag liefert". Es handle sich weder um die pauschale Diffamierung des Berufsstands der Milchviehhalter noch der Verbraucher, die Milchschokolade bevorzugen.
Die Werbemaßnahme visualisiere zwar Massentierhaltung einseitig, aber dabei setze der Film für Werbung typische Stilelemente ein, die grundsätzlich von der grundrechtlich geschützten Meinungsfreiheit gedeckt sind, soweit hierdurch nicht die Rechte anderer z. B. durch pauschale Herabwürdigungen bzw. Verunglimpfungen verletzt werden.