
Mediennutzungsstudie von Super RTL und IP:
Kinder verbringen immer mehr Zeit am Bildschirm
Vor allem Smartphones und Tablets legen zu. Super RTL und IP Deutschland präsentieren Studienergebnisse zur Lebenssituation und Mediennutzung von Kindern.

Foto: Super RTL
Drei- bis Fünfjährige verbringen bereits 74 Minuten täglich mit Bildschirmmedien. Seit 2016 ist die Medienzeit dieser Altersgruppe um 25 Prozent gestiegen (von 59 Minuten). Das ist eines der Ergebnisse der aktuellen Kinderwelten-Studie, die der Sender Super RTL und sein Vermarkter IP Deutschland auf der Fachtagung Kinderwelten in Köln vorstellen.
Der Studie zufolge, die mit Iconkids & Youth durchgeführt wurde, dürfen fast alle Drei- bis Fünfjährigen fernsehen, 35 Prozent nutzen ein Tablet, 22 Prozent einen Computer und immerhin 15 Prozent das Smartphone der Eltern.
Vor allem beim Fernsehkonsum sind die Eltern oft dabei: 45 Prozent schauen am Vormittag gemeinsam mit dem Kind. Die Bedeutung von Youtube (23 Prozent 2018/11 Prozent 2016) und Youtube Kids (12 Prozent/k.A.), Mediatheken (23 Prozent/6 Prozent) und Video on Demand (13 Prozent 2018/4 Prozent 2016) hat stark zugenommen.
Die Mediennutzung der Schulkinder steigt ebenfalls zu: von durchschnittlich 133 Minuten pro Tag im März 2016 auf aktuell 160 Minuten. Das bedeutet: 20 Prozent mehr (nach Angaben der Mütter). Es wird 20 Minuten länger ferngesehen als vor zwei Jahren, und zwar 92 Minuten am Tag linear, 8 Minuten zeitversetzt (2016: 78 plus 3 Minuten).
Eigenes Smartphone spätestens ab Zwölf
Der Anteil der Familien mit Schulkindern, die Video on Demand nutzen, ist von 2016 auf 2018 von 1 auf 14 Prozent angestiegen. Ähnlich bei Youtube-Videos: Die nutzen 68 Prozent (2016: 35 Prozent). Mediatheken, Webseiten und Apps von TV-Sendern schauen 51 Prozent (2016: 30 Prozent).
29 statt zuvor 20 Minuten täglich bindet das Smartphone. Sobald sie aus der Grundschule raus sind, gibt es dann oft schon das erste eigene Mobilgerät. Fast die Hälfte der 10- bis 11-Jährigen und 77 Prozent der 12- bis 13-Jährigen besitzen ein eigenes Gerät. 2014 hatten erst 25 Prozent der 10- 11-Jährigen und 51 Prozent der 12- und 13-Jährigen ein eigenes Smartphone.
Mit den Smartphones und der weiterführenden Schule geht es auch mit Social Media los. Am beliebtesten ist WhatsApp: 58 Prozent der 10- bis 13-Jährigen benutzen mindestens einmal im Monat WhatsApp, 26 Prozent Facebook, 16 Prozent Instagram und 14 Prozent Snapchat.
Kommunikation macht dennoch nur einen Bruchteil der Mediennutzungszeit auf Bildschirmgeräten aus - der mit dem Alter aber steigt. Sind es bei 10- und 11-Jährigen 14 Minuten, entfallen auf Kommunikation bereits 23 Minuten bei den 12- bis 13-Jährigen). Spielen (19 Minuten) und Onlinevideos (17 Minuten) haben nach fernsehen den größten Anteil an der Medienzeit.
Der Gegentrend zur Mediennutzung wird sich vermutlich nicht umgekehrt haben - das draußen Spielen. Nach Daten, die Super RTL auf der Konferenz Kinderwelten präsentierte, ist der Anteil der Kinder zwischen 6 und 13 Jahren, die häufig draußen spielen, von 73 Prozent (1990) über 46 Prozent (2004) auf 21 Prozent (2009) gesunken. In der Kinderstudie von Super RTL geben 2018 noch 18 Prozent der Schulkinder an, dass sie (fast) täglich im Freien spielen. Mediennutzung und Schule knabbern am Zeitbudget der Kinder.
Um Geschenke kümmert sich Mama
Teil der Kinderwelten war außerdem das Thema Schenken. Super RTL und IP sind nicht überrascht vom Studienergebnis, dass meist die Mütter für die Auswahl passender Geschenke zuständig sind.
Offenbar haben sie einen "Wunsch-Seismographen", mit dessen Hilfe "ihnen das in der Regel auch sehr gut" gelingt, fassen die Studieninitiatoren zusammen.
Beim Geschenkekauf für die Kleinen lassen sich Familien nicht lumpen. Kinder im Alter bis zu 13 Jahren erhalten von ihren Eltern und Verwandten im Schnitt Geschenke im Wert von 251 Euro zu Weihnachten, 65 Euro zu Nikolaus und 92 Euro zu Ostern.