
Online-Werbung:
Kraft Heinz und Unilever werben nicht mehr auf Pornhub
Kraft Heinz und Unilever waren wegen Werbung auf Pornhub unter Beschuss geraten. Beide Konzerne stellen nun klar: Das wird in Zukunft nicht mehr passieren.
Der US-Lebensmittelhersteller Kraft Heinz und der niederländisch-britische Verbrauchsgüterkonzern Unilever haben jetzt offiziell erklärt, dass sie künftig keine Werbekampagnen mehr auf Pornhub schalten werden, eine der meistbesuchten Pornografie-Websites im Internet.
Der Schritt erfolgte, nachdem die britische Sunday Times (Paywall) kürzlich über entsprechende Werbeschaltungen der beiden Unternehmen auf der Site berichtete – wobei die Zeitung auf ein Umfeld möglicherweise illegaler Pornografie hinwies. Das Blatt sprach in diesem Zusammenhang von einzelnen Videos, die "sexualisierte Darstellungen von Minderjährigen" und heimliche Aufnahmen von Frauen in der Öffentlichkeit enthielten.
Konkret hatte Kraft Heinz Anfang des Jahres im Rahmen einer Promotion für einen zweideutigen Super-Bowl-Spot der Lebensmittelmarke Devour mit dem Thema "Foodporn" geworben (W&V Online berichtete) – so unter anderem auf der Pornhub-Website. Der Lebensmittelkonzern erklärte jetzt, dass es sich bei diesem Thema um ein "kulturelles Phänomen auf Instagram" gehandelt habe. Hier der Spot:
Tatsächlich war die Devour-Kampagne allgemein als spielerischer Umgang mit dem Online-Pornokonsum und als eher harmlos angesehen worden. Wie das US-Branchenmagazin Advertising Age berichtet, hat Kraft Heinz nun aber klargestellt, dass es künftig nicht mehr auf Pornhub oder vergleichbaren Websites werben werde.
Pornhub: "Anstößig, aber legal"
Im Falle von Unilever handelt es sich um eine Kampagne des Dollar Shave Club, ein Startup, das der Konzern erst 2016 übernommen hatte. Unilever hat sich nun offiziell von dieser Kampagne distanziert und wies darauf hin, dass sie ohne Wissen des Unilever-Marketings geschaltet worden war.
"Solcher Content (auf Pornhub) ist sehr verstörend", heißt es in einer offiziellen Stellungnahme des Unternehmens, "und wir werden sicherstellen, dass keine unserer Marken erneut auf Pornhub oder anderen Pornografie-Sites Werbung schalten werden."
Pornhub selbst hat inzwischen in einer Stellungnahme darauf hingewiesen, dass die von der Sunday Times beanstandeten Videos zwar möglicherweise anstößige Titel wie "Teenagers on busses" hätten, es sich dabei aber tatsächlich um "legale, einvernehmlich produzierte Videos" handle.