
Spanien:
La Liga macht sich fit fürs Videostreaming-Zeitalter
Der im März gelaunchte Streamingdienst der spanischen Fußball-Liga hat bereits 410.000 registrierte Nutzer. Es ist ein erster Schritt, um sich für den Wandel bei der Mediennutzung zu rüsten.

Foto: La Liga
Die oberste spanische Fußball-Liga Campeonato Nacional de Liga de Primera División, meist kurz La Liga (oder nach dem derzeitigen Sponsor La Liga Santander) genannt, stellt sich auf die zunehmende Bedeutung des Videostreamings ein.
Gegenwärtig werde der Fernsehmarkt weltweit noch von den Pay-TV-Anbietern dominiert, erklärte José Carlos Franco, Technologie-Chef der Liga, laut mehrerer spanischer Medien. "Wir sind mit dem gegenwärtigen Modell sehr zufrieden", so Franco weiter, "aber wir wissen nicht, wie sich der Markt weiter entwickeln wird. Und für diese Entwicklungen müssen wir bereit sein."
Insbesondere rechnet er damit, dass in den nächsten drei Jahren die Marktanteile der Videostreaming-Anbieter deutlich wachsen werden. Der Launch des eigenen Streaming-Angebots LaLiga Sports TV im März dieses Jahres sei ein erster Schritt gewesen, um sich für den zu erwartenden Streaming-Boom zu rüsten.
Live-Übertragungen von La-Liga-Spielen werden auf der Streaming-Plattform derzeit noch nicht angeboten. Dafür gibt es jedoch Live-Berichte von mehr als 30 Sportarten wie Handball, Basketball, Radrennen oder Fechten, für die die klassischen TV-Sender nicht genügend Sendezeit zur Verfügung stellen, sowie zeitversetzt Highlights der Spiele der beiden obersten spanischen Fußball-Ligen.
Zweitliga-Spiele hinter der Paywall
Für die Nutzer ist das Angebot weitgehend gratis, sie müssen sich lediglich registrieren. Kostenpflichtig sind hingegen Live-Übertragungen von Spielen der Fußball-Zweitliga Segunda División. Bislang verzeichnet LaLiga Sports TV rund 410.000 Abonnenten.
La Liga selbst hat in die Plattform bislang 7,5 Millionen Euro investiert, 4 Millionen für den Content-Einkauf und 3,5 Millionen für die Infrastruktur. Neben La Liga sind an dem Projekt mehr als 60 spanische Sportverbände beteiligt.