Krisenmodus:
M&C Saatchi schließt Büro in Los Angeles
Die ohnehin schon schwächelnde Agenturgruppe wird von der Coronakrise hart getroffen. Die LA-Dependance macht dicht, in Großbritannien gibt es Kurzarbeit und wohl auch einen Arbeitsplatzabbau.

Foto: M&C Saatchi LA
Die US-Westküsten-Dependance der Agenturgruppe M&C Saatchi in Los Angeles macht dicht. Dies haben am Freitag Chief Strategy Officer Kate Bristow, Managing Director Rebecca McGough und Chief Creative Officer Maria Smith via Twitter mitgeteilt. Das Büro in Los Angeles war eines der ersten, das die 1995 in London gegründete Agenturgruppe außerhalb Großbritanniens eröffnet hatte.
Die drei Managerinnen und Agentur-Partnerinnen begründeten den Schritt mit der "gegenwärtigen Pandemie und der daraus folgenden wirtschaftlichen Unsicherheit". Unerwähnt blieb die schon länger andauernde Krise der Gruppe.
Wie berichtet, hat die britische Finanzaufsichtsbehörde Financial Conduct Authority (FCA) Anfang des Jahres eine offizielle Untersuchung zu den vergangenen Börsenmitteilungen von M&C Saatchi eingeleitet. Es geht dabei um Unregelmäßigkeiten in den Bilanzen mit einer Größenordnung von 11,6 Millionen Pfund (13,8 Mio. Euro). Der Aktienkurs war zuletzt auf 30 Pence abgesackt – nach fast vier Pfund noch ein Jahr zuvor.
"Erheblich schwächere Performance"
In einer Börsenmitteilung von vergangener Woche heißt es, dass die Gruppe im März "die Auswirkungen von Covid-19 zu spüren begann". Die Performance sei "erheblich schwächer" gewesen als noch im Januar und Februar.
In Großbritannien, den USA und Australien, so die Agenturgruppe weiter, solle Kurzarbeit eingeführt und dabei die Unterstützung entsprechender Regierungsprogramme gesucht werden. In Großbritannien übernimmt die Regierung dabei 80 Prozent des Gehalts, allerdings nur bis zu einer Obergrenze von 2500 Pfund (2800 Euro).
Der Vorstand und die leitenden Mitarbeiter hatten für sich bereits eine 20-prozentige Gehaltskürzung beschlossen. Darüber hinaus seien mit einigen Mitarbeitern Gespräche über eine Vertragsbeendigung begonnen worden, heißt es. Wie viele Mitarbeiter konkret von der Kurzarbeit oder einer möglichen Kündigung betroffen sind, wurde nicht mitgeteilt.