
Facebook-Datenskandal:
Mark Zuckerberg sagt alles und nichts
Die zwei Anhörungstage vor dem US-Kongress in Washington zeigten deutlich: Vor der Politik muss Mark Zuckerberg sich nicht fürchten.
Auch am zweiten Anhörungstag vor dem US-Kongress in Washington blieb Facebook-Gründer Mark Zuckerberg seinem Motto treu, auf kritische Fragen möglichst unspezifisch zu antworten. Obwohl die 54 Mitglieder des Energy and Commerce Committee, einem ständigen Ausschuss des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten, laut eines Berichts der Wirtschaftswoche ein wenig besser gerüstet waren als ihre Kollegen aus dem Senatsausschuss für Handel und Justiz und immer wieder nachhakten, blieb Zuckerberg klare Antworten schuldig.
So antwortete der Facebook-Gründer beispielsweise auf die Frage, ob Facebook sein Geschäftsmodell ändern wolle, um die individuelle Privatsphäre der Nutzer zu schützen, ausweichend mit: "Ich bin mir nicht sicher, was das heißt." Auch auf die Frage, an wie viele andere Firmen der App-Entwickler Aleksandr Kogan seine Facebook-Daten noch verkauft habe, konnte Zuckerberg nur vage angeben: "Ich glaube nicht, dass es eine große Zahl war." Sicher war sich der Facebook-Chef auch nicht, auf wie vielen Websites sein "Gefällt Mir"-Button installiert sei. Sein Tipp: "Mehr als 100 Millionen".
US-Medien wie The Drum kritisierten, dass die Anhörung vor allem gezeigt habe, wie wenig die US-Regierung in der Lage sei, die Privatsphäre ihrer Bürger durch Gesetze besser zu schützen. Viele Abgeordnete hätten durch ihre Fragen signalisiert, dass sie das Geschäftsmodell von Facebook noch immer nicht verstanden hätten.