
Automotive Brand Contest:
Marke findet auf allen Ebenen statt
Exterieur, Interieur und Kommunikation: Die vom Rat für Formgebung ausgezeichneten Automobilmarken beweisen, dass sich eine starke Markeninszenierung vom Produktdesign bis zur Kommunikation hin zieht.

Foto: Volvo
Die Automotive-Branche lebt von starken Marken und die entstehen im Zusammenspiel aus Exterieur, Interieur und Kommunikation. Konsistente Markenführung über alle Ebenen hinweg kürt der jährliche Automotive Brand Contest und ist damit ein renommiertes Trendbarometer der Branche. Ausgerichtet wird der Award vom Rat für Formgebung. Er zeichnet herausragende Beispiele für innovatives Produkt-, Marken- und Kommunikationsdesign aus.
Gefragt sind dabei vor allem das Design, Strategien zur Nachhaltigkeit, das Interface, die Vernetzung und Personalisierung. 2020 musste die feierliche Gala zur Preisverleihung ausfallen. Sie hätte ursprünglich bereits im April in Peking stattfinden sollen, wurde dann aber auf September zum Pariser Autosalon verschoben. Dieser wurde aber ebenso wie die Messe Auto China in Peking abgesagt. Trophäen und Urkunden bekamen die Sieger selbstverständlich dennoch, wenn auch dieses Mal als Gewinner-Paket per Post.
Der Wettbewerb wird in 13 Kategorien und vier Sonderkategorien verliehen und deckt das komplette Designspektrum ab, vom Fahrzeugdesign über Markendesign und Multimediavernetzung bis hin zu Kampagnen und Events.
Als Brand of the Year überzeugte Volvo. Mit dieser Auszeichnung ehrt der Contest den ganzheitlichen und effizienten Auftritt der Marke. Die Jury bescheinigt Volvo einen "hochästhetischen schwedischen Minimalismus in professionellster Ausführung" und stellt vor allem das nachhaltige und soziale Engagement der Marke heraus. Bis 2040 will der Konzern endgültig klimaneutral sein und nutzt bereits jetzt für einen überwiegenden Teil der Fahrzeuge recyclingfähige Materialien. Auch die Wende hin zur Elektromobilität will der Konzern mitgestalten und ist inzwischen mit der rein elektrischen Tochtermarke Polestar auf dem Markt.
Agency of the Year wude das Atelier Brückner, das seit Jahren das räumliche Erlebnis von Marken in der automobilen Welt gestaltet. Dazu zählen verschiedene Automobilmuseen weltweit. Unter dem Leitsatz "Form follows Content" entwickelt die Agentur ihre Erlebniswelten nicht allein nach funktionalen Gesichtspunkten, sondern aus den Inhalten der jeweiligen Aufgabenstellung und Marken heraus.
Best of Best Concepts
Mit dem Vision EQS verbindet Mercedes Benz die Themen Nachhaltigkeit, Elektromobilität und Luxus. Das Conzept Car gibt daher einen Ausblick auf die Zukunft der Marke. Mercedes glaubt an den individuellen Fahrspaß. "Die technologischen Entwicklungen der kommenden Jahre sind im Interieur zu erahnen; das Exterieur macht deutlich, wie die die Marke Mercedes in einigen Jahren auftreten könnte", so die Jury.
Best of Best Exterior
Dem Design des ID.3 gelingt es, das Modell optisch klar als Elektrofahrzeug sichtbar zu machen und sich von den anderen VW-Modellen abzugrenzen. Die Jury kürt ihn daher als Best of Best in der Kategorie Exterior und hebt die Weiterentwicklung der typischen VW-Designsprache mit moderner Interpretation hervor.
Best of best Interior
Auch in der Kategorie Interior überzeugt der VW ID.3. Die maximale Reduzierung ist möglich dank der digitalen Vernetzung. Für die Jury ist das ein Wegweiser in die Zukunft des Farzeuginneren, wenn das eigentliche Steuern dank autonomem Fahren bald nicht mehr die Hauptaufgabe des Fahrers ist. "Ein herausragendes Beispiel".
Best of best Exterior
Der NIO ES6 ist ein vollelektrisches Hochleistungs-SUV mit geschwungenen Blinklichtern und getönten Tagfahrleuchten. "Dies zusammen mit dem Grill, den geneigten D-Säulen, scharfen und geraden Fensterlinien, stromlinienförmigeren Heckleuchten sowie das haifischflossenförmige Design der Heckrückstrahler heben die Eleganz und Sportlichkeit des ES6 hervor", lobt die Jury. Nio positioniert sich damit zunehmend als sportliches Elektroauto.
Best of Best Campaign
In der Kategorie "Campaign" siegen MAN und Jung von Matt mit einer Kampagne, die zeigt, wie B2B-Kommunikation emotional funktionieren kann. Unter der Leitidee "Simplifying Business" stellt MAN den Trucker und seine Bedürfnisse in den Fokus, sypathisch und realistisch. "Eine Kampagne aus dem Markenkern abgeleitet. Hier ist MAN besser als manche PKW-Marke", lobt die Jurybegründung.
Best of best Motorcycles/Bikes
Ein E-Bike siegt in der Kategorie Motorcycles/Bikes und zwar nicht irgendeines, sondern das "Schweizer Taschenmesser auf zwei Rädern", wie es in der Jurybegründung heißt. Sie lobt das MTB Cycletech Code als "hochfunktionales Werkzeug für die Straße, das mit hochwertigen und performanten Komponenten überzeugt" und sieht es als direkten Konkurrenten zu Elektrorollern.
Best of best Digital
In der Recruiting-Kampagne "Nerd gesucht" positioniert sich Porsche als Tech-Arbeitgeber. "In ungewohnter jugendlicher Leichtigkeit werden Einblicke in ein modernes und dennoch familiäres Arbeitsumfeld gewährt. Ein ansprechendes Rezept, um talentierte Young IT-Professionals für sich zu gewinnen und somit das Unternehmen für die anstehenden Herausforderungen der Digitalisierung zu wappnen", so die Jurybegründung.
Best of best Digital
Ebenfalls als Best of Best in der Kategorie setzte sch das virtuelle Exponat von Audi durch. Damit beschreitet Audi neue Wege "und gibt einen kleinen Ausblick auf das Potenzial innovativer Visualisierungsmöglichkeiten für Markeninszenierungen der Zukunft", so die Jury.
Best of best Corporate Publishing
Dieses Bookazine schafft es, sich von anderen Magazinen oder Büchern zur Marke Porsche abzuheben, indem es Geschichten rund um den Automobilhersteller aus neuen Blickwinkeln erzählt. Die Jury: "Ein modernes, frisches und boldes Auftreten, kombiniert mit äußerst ästhetischen Fotografien, erregen auch die Aufmerksamkeit eines jungen Publikums, ohne dabei die Wurzeln von Porsche aus dem Blick zu verlieren."