Video-Fußballspiel:
Markenstreit: Muss EA Sports "Fifa" umbenennen?
Seit 1993 veröffentlicht Electronic Arts Fußballsimulationen unter dem Fifa-Label. Jetzt droht dem Namen der Gamereihe das Aus, denn der Weltfußballverband fordert eine astronomische Lizenzgebühr.

Foto: EA Sports Youtube Screenshot
Schenkt man einem aktuellen Artikel in der New York Times Glauben, könnte es mit dem Namen eines der berühmtesten Videospiele überhaupt bald vorbei sein. Etwa 150 Millionen Dollar pro Jahr kassiert der Weltfußballverband FiFa gegenwärtig von Electronic Arts, dem Hersteller der Fußballsimulation gleichen Namens für das Recht, das Spiel entsprechend zu benennen. Doch die FiFa möchte offensichtlich ein größeres Stück vom Kuchen und verhandelt seit mindestens zwei Jahren über die Verlängerung des Vertrages mit EA, das in den inzwischen 28 Jahren der Zusammenarbeit mit dem Spiel etwa 20 Milliarden Dollar umgesetzt hat. Informationen der New York Times zufolge strebt die FiFa eine Lizenzgebühr von einer Milliarde Dollar pro WM-Zyklus an, was exakt 250 Millionen Dollar pro Jahr ausmachen würde.
In einer Presseerklärung verkündete EA Sports Group GM Cam Weber vor einigen Tagen, sein Unternehmen sei derzeit dabei, die Vereinbarung bezüglich der Namensrechte mit der FiFa „zu überprüfen“. Diese öffentliche Äußerung inmitten laufender Verhandlungen darf man getrost als zumindest ungewöhnlich betrachten. Als Begründung gibt Weber an, sein Unternehmen habe zahlreiche andere Partnerschaften im Fußballbereich erworben, wie etwa mit der UEFA Champions League, der Premier League und auch der Bundesliga. Sein Unternehmen sei daher auch ohne einen FiFa-Vertrag in der Lage, eine in der Gaming-Welt einzigartige Authentizität zu gewährleisten.
Und die ist im Sportspielebereich sehr viel Wert. Es gab und gibt mitunter starke Konkurrenz und Spiele mit ähnlich guter Grafik und tollem Gameplay, aber wer einen echten Messi steuern kann, der wählt eher kein Spiel aus, in dem Kicker mit Fantasienamen gegeneinander antreten.