
Mediamind wird für eine halbe Milliarde Dollar verkauft
Und noch ein Mega-Deal: Das amerikanische Werbetechnik-Unternehmen DG FastChannel übernimmt für 517 Millionen Dollar den Online-Werbespezialisten Mediamind, der bis 2010 als Eyeblaster firmierte.
Das amerikanische Werbetechnik-Unternehmen DG FastChannel übernimmt für 517 Millionen Dollar den Online-Werbespezialisten Mediamind, der bis 2010 als Eyeblaster firmierte. Das ist bereits der zweite Mega-Deal in dieser Woche. Vor zwei Tagen hatte Google die erst vier Jahre alte Werbetechnik-Firma Admeld für kolportierte 400 Millionen Dollar geschluckt. Mediamind hingegen gilt im Markt als lange etablierte Firma und zählt neben Eyewonder zu den wichtigsten Anbietern für aufwändige Display- und Videowerbetechnik.
Attraktiv war der Deal für DG auch, weil Mediamind anders als DG vor allem international erfolgreich ist. Insofern treibt diesen Deal eine Wachstumsperspektive. Admeld dagegen gilt für Google eher als strategisches Investment. Die junge Firma, die Insidern zufolge deutlich weniger Umsatz machte als Mediamind, bietet Werbeanbietern eine Platform, mit der Restplätze günstig verkauft werden können. Das ist ein Feld, in dem Google bereits mit seinem Display-Programm Adsense agiert.
DG stammt aus der klassischen Werbebranche und weitet sein Business auf die Internet-Welt aus. Die Firma aus Dallas macht ihr Geld zwar ebenfalls mit Werbetechnik, der Fokus liegt jedoch eindeutig auf dem TV-Business und den USA. Von den 250 Millionen Dollar Jahresumsatz fallen nur etwa 20 Millionen auf Online-Werbung. Mediamind hingegen verdiente zuletzt im Geschäftsjahr 80 Millionen Dollar im Online-Business, insbesondere mit Lösungen für Werbeformate wie Spots und Rich-Media-Animationen.
Personell bleiben nach dem Zukauf von DG alle wesentlichen Personen an Bord. Gal Trifon, President und CEO von Mediamind, wird bei DG den Posten des Chief Digital Officer übernehmen. Scott Ginsburg bleibt CEO. DG zählt 5000 Werbungtreibende und Medienunternehmen als Kunden. Media Mind kommt auf 9000 Unternehmenskunden und arbeitet mit zahlreichen Mediaagenturen zusammen. Bei Mediamind handelt es sich um ein israelisches Unternehmen, das inzwischen aber seinen Sitz in New York hat und weitere 36 Büros weltweit zählt, darunter auch eines in Deutschland.
Der angebotene Kaufpreis umfasst auch rund 100 Millionen an Barreserven. Mediamind ist profitabel und verdiente zuletzt rund neun Millionen Dollar. Beide Firmen sind in New York an der Börse notiert. Mediaminds größte Anteilseigner war bislang der israelische Investor Barkat Brothers BRM Capital (26.5 Prozent) und der amerikanische Insight Fund (17.5 Prozent).