Neue Maskottchen:
Mehr Diversität: M&Ms werden vielfältig
Mars will seine Marke M&Ms weiterentwickeln: Die bunten kleinen Schokolinsen sollen in Zukunft für eine vielfältige inklusive Gesellschaft stehen und bekommen verschiedene Identitäten.

Foto: Mars Inc.
Wie divers kann eine Schokolinse sein? Bisher wurden M&M’s in der Werbung durch riesige vermenschlichte Versionen der Süßigkeit verkörpert. Damit soll jetzt Schluss sein! Mutterkonzern Mars will den Schokolinsen ein neues Image verschaffen: Sie sollen so vielfältig sein wie unsere Gesellschaft. Man wolle eine Welt schaffen, in der sich jeder zugehörig fühlt, heißt es seitens des Unternehmens.
Schokolinsen mit Personality
Dafür wurde jetzt das Aussehen aller M&Ms-Figuren überarbeitet, um "nuanciertere Persönlichkeiten" widerzuspiegeln. Die Arme und Beine jedes Charakters werden nun in der entsprechenden Farbe der Bonbonschale gestaltet, statt wie bisher in einem hellen Braunton. Darüber hinaus ist die stark geschlechtsspezifische Kleidung, die die M&Ms bisher trugen, verschwunden und wird durch schlichte Unisex-Accessoires, wie weiße Sneaker, ersetzt.
Weiterhin stehen die Farben und die Verwendung verschiedener Formen und Größen von M&M'S im Fokus der neuen Kampagne. Eine zusätzliche Betonung des kaufmännischen Und-Zeichens im Logo soll zeigen, dass die Marke die Menschen zusammenbringen will. Der Einsatz einer "modernen Sprache, die integrativer, einladender und vereinigender ist", soll außerdem zum neuen Markenzeichen gehören.
Zugehörigkeitsgefühl steigern
Das Ziel der Marke: bis 2025 das Zugehörigkeitsgefühl von 10 Millionen Menschen auf der ganzen Welt zu steigern. "Der neue Markenzweck dient als konkreteres Bekenntnis zu dem, woran wir als Marke schon immer geglaubt haben: jede*r hat das Recht, Momente des Glücks zu genießen und Spaß ist der stärkste Weg, Menschen das Gefühl zu geben, dazuzugehören", sagt Cathryn Sleight, Chief Growth Officer bei Mars Wrigley. "Von Produktinnovationen bis hin zu Markenkampagnen, unseren weiterentwickelten Charakteren und unseren Erlebnisgeschäften werden wir bunte Bilder, inklusive Botschaften und unseren Purpose in alles einbeziehen. Damit zeigen wir, dass wir alle zusammen mehr Spaß haben."
Mehr Integration möchte Mars an verschiedenen Stellen schaffen. Die eigene "Full Potential Platform" setze sich daher für die Gleichstellung der Geschlechter an den Arbeitsplätzen, auf dem Markt und in den Gemeinden ein, aus denen Rohstoffe bezogen werden. Ob das auch umgesetzt wird, wird vermutlich nicht kontrolliert.
Purpose im Gegensatz zum Handeln
Auch ein Teil der Netzgemeinde zweifelt an der Fürsorglichkeit des Unternehmens. Zwar kommentieren Fans der Marke den Post auf Twitter mit Herzchen, viele finden aber, Süßigkeiten sollten nicht politisch sein.
Auch fragen sich viele, wie es vereinbar sein kann, sich nach Außen für mehr Gerechtigkeit und Zugehörigkeit stark zu machen, wenn man im Unternehmen intern ganz andere Mittel einsetzt um zum Ziel zu kommen.
Schokoladenhersteller wie Mars und Nestle geraten immer weder in die Kritik aufgrund ihrer ganz und gar nicht gerechten Produktionspraktiken. So läuft gegen Mars, Nestle, Cargill, Hershey, Olam, Mondelez und Barry Callebaut in den USA eine Klage, weil sie angeblich auf Kinderzwangsarbeit setzen, um billig Kakao zu ernten.