
Telegram Ad Platform:
Messenger-Dienst Telegram führt Werbung ein
Der in Russland entwickelte Instant-Messenger Telegram wird künftig Werbebotschaften ausliefern. Das gab der Dienst in einem Blog-Beitrag bekannt. Zum Einsatz kommt dabei Contextual Targeting.

Foto: Telegram
Der alternative Instant-Messenger-Dienst Telegram setzt künftig auf Werbe-Botschaften. Das gab Telegram in einem Blog Post bekannt. Die Werbe-Messages beschränken sich auf one-to-many-Kanäle mit mehr als 1000 Abonnenten, in kleineren Kanälen oder gar in privaten Unterhaltungen bleiben Werbebotschaften dagegen bis auf weiteres tabu. Zugleich gab Telegram in dem Blog Post an, dass keine privaten Daten für das Targeting der Werbenachrichten genutzt würden. Stattdessen kommt Contextual Targeting zu Einsatz, bei dem sich die Werbung einzig auf das Themengebiet des jeweiligen Kanals beziehen wird.
Werbungtreibende können die jeweilige Sprache und die Themen der Kanäle wählen, in denen die Kampagne, die nicht mehr als 160 Zeichen umfassen darf, geschaltet werden soll. Zugleich lassen sich spezifische Kanäle zwingend in die Ausspielung ein- oder ausdrücklich von ihr ausschließen. Ein Tracking zum Beispiel im Rahmen eines Klicks auf eine Ad findet, so Telegram, nicht statt. Zudem sind externe Links in den Werbemessages verboten, damit sich nach einem Klick keine Rückschlüsse auf Telegram-Nutzer ziehen lassen.
Die Testphase läuft
Derzeit befinden sich die Werbe-Botschaften bei Telegram in einer Testphase. Sobald diese erfolgreich abgeschlossen wurde, will der Dienst die Einnahmen mit den Besitzern der betreffenden Kanäle teilen. Interessierte Werbekunden können sich auf der Telegram-Website über die Anzeigen-Vorschriften informieren, eine ausführliche Anleitung zur Ad-Platform findet sich hier.
WhatsApp-Alternativen wie Telegram oder Threema hatten nach dem vorübergehenden Aus von Parler im letzten Winter einen wahren Boom erlebt und innerhalb kürzester Zeit Millionen neuer Nutzer gewonnen. Gegründet wurde Telegram einst in Russland von Pawel Durow. Nach eigenen Angaben ist das Entwicklerteam in Dubai aktiv, aber genauere Details dazu gibt es nicht.
Der Dienst ist wegen seiner vermeintlich hohen Sicherheit unter anderem bei Verschwörungstheoretikern, Extremisten und auch Terrorgruppen beliebt. Allerdings kooperiert Telegram im Kampf gegen terroristischen Missbrauch zum Beispiel mit Europol.