In den Summen sind nach Angaben des AUMA die Ausfälle der Messeveranstalter selbst sowie die Ausfälle von Dienstleistern wie Standbau, Agenturen, Hotellerie, Gastronomie, Taxi, Transport oder Deutsche Bahn enthalten. Etwa 165 000 der rund 235 000 Arbeitsplätze in der Messebranche hält der AUMA für gefährdet. «"Unser Wirtschaftszweig ist die am härtesten betroffene Branche dieser Pandemie", sagte Holtmeier.

Diverse Einzelmaßnahmen gefordert 

Anlässlich des Amtsantritts der neuen Bundesregierung forderte der AUMA gezielte Einzelmaßnahmen: So solle der Sonderfonds Messen um einen Absicherungsfonds für Aussteller und Messedienstleister ergänzt werden. Ausstellende kleine und mittelständische Unternehmen bräuchten ein Messe-Inlandsförderprogramm. Der AUMA forderte außerdem eine gemeinsame Werbeaktion der deutschen Auslandsvertretungen und der Messewirtschaft im Ausland für den Messestandort Deutschland.

Um den Messebesuch ausländischer Fachbesucher zu ermöglichen und zu erleichtern, forderte Holtmeier die Anerkennung ausländischer Impfungen. In Deutschland müsse als geimpft gelten, wer mit anerkannten Impfstoffen der Weltgesundheitsorganisation geimpft worden sei. Derzeit gelten in Deutschland nur Personen als geimpft, die mit einem der vier in Deutschland anerkannten Impfstoffe vollständig geimpft wurden. Er sprach sich auch für die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht in Deutschland aus, "um zu Stabilität und Planbarkeit zurückkehren zu können".  

270 von 380 Messen fielen aus 

Laut AUMA waren 2021 in Deutschland 380 Messen als Präsenzveranstaltungen geplant. Stattgefunden haben rund 110. Dabei wurden seit dem Sommer bislang rund 2,1 Millionen Besucher gezählt und etwa 35 000 Aussteller. "Das ist ein Minus von rund 50 Prozent im Vergleich zu Veranstaltungen vor der Pandemie", hieß es. Einige Messen fanden allerdings in einem Online-Format statt. Von November 2020 bis zum Sommer 2021 zählte der Verband insgesamt 60 Online-Messen.  

Für das Gesamtjahr rechnet der Verband mit einem Umsatzrückgang von bis zu 75 Prozent bezogen auf das Vor-Corona-Jahr 2019. Damals lag der Umsatz der deutschen Messegesellschaften bei insgesamt 4,1 Milliarden Euro. 2022 sind 390 Messen in Deutschland geplant. (dpa/st)


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Autor: W&V Redaktion

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