Umfrage:
Mittelstand macht seine Werbegelder wieder locker
Deutschlands Mittelständler investieren zum Ende des Jahres wieder mehr in ihr Marketing. Zu dem Ergebnis kommt eine Crossvertise-Studie. Nur wenige Unternehmen sparen weiterhin ihre Gelder.
Deutschlands Mittelstand investiert sukzessive wieder in Marketing: Schon etwa jedes vierte kleine oder mittelständische Unternehmen (27 Prozent) will im laufenden zweiten Halbjahr 2020 sein Budget im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aufstocken – zum Teil sogar kräftig: 20 Prozent planen noch in diesem Herbst Budgeterhöhungen um über zehn Prozent. Die relative Mehrheit (42 Prozent) hält seine Etats aktuell konstant. Damit zeigen sich knapp 70 Prozent wieder investitionsbereit.
Rund jedes dritte Unternehmen (31 Prozent) setzt beim Marketing allerdings noch einmal den Rotstift an – 28 Prozent kürzen hier ihre Marketinggelder um über zehn Prozent. Das belegt jetzt eine aktuelle Umfrage der Online-Buchungsplattform crossvertise.com. Der Münchner Media-Dienstleister hat hierfür rund 100 Unternehmen mit einer Mitarbeitergröße von bis zu 100 Personen befragt.
Viele reagierten mit extra Maßnahmen auf die Krise
Damit stellt sich die aktuelle Lage deutlich besser dar als zu Beginn der Corona-Pandemie: Im März beziehungsweise April dieses Jahres hatten 58 Prozent der KMUs nach eigenen Angaben ihre Marketing-Etats gekürzt. Zum Teil deutlich: 42 Prozent gaben in der Umfrage an, hier um über 30 Prozent reduziert zu haben. Bei 13 Prozent lagen die Streichungen zwischen zehn und 30 Prozent. Lediglich sieben Prozent der Mittelständler hatten nach eigenen Angaben im Frühjahr dieses Jahres ihre Marketing-Investitionen erhöht.
Die veränderte Situation zog zudem konzeptionelle Änderungen bei den werbenden KMUs nach sich: Jedes dritte Unternehmen hat in Sachen Kreation auf die neue Situation reagiert, jedes sechste nahm dabei in seinen Werbemotiven Bezug auf die Pandemie.
Online und Radio werden verstärkt gebucht
Großer Verlierer ist Printwerbung. 42 Prozent der mittelständischen Unternehmen strichen hier während des Lockdowns die Werbegelder – der Großteil von ihnen (75 Prozent) sogar um mehr als 30 Prozent. Aufgrund der Ausgangsbeschränkungen geriet zudem Außenwerbung in Mitleidenschaft. 23 Prozent kürzten hier ihre Etats. Vier von fünf davon über 30 Prozent. Online hingegen profitierte. 64 Prozent der Mittelständler haben im zweiten Quartal 2020 darin verstärkt investiert. Auch Radio ist Profiteur in der Krise – hier geben 14 Prozent Budgeterhöhungen an.