
US-Zeitungsmarkt:
NYT meldet 301.000 neue Digitalabonnenten
Die New York Times hat ihre Quartalszahlen vorgelegt. Demnach war das Wachstum der Digitalabonnenten so schlecht wie zuletzt im dritten Quartal 2019. Aber das Werbegeschäft lief besser als erwartet.

Foto: New York Times
Donald Trump und Corona haben das digitale Abogeschäft der New York Times im vergangenen Jahr beflügelt. Jetzt nimmt das Wachstum ab. Im ersten Quartal 2021 konnte die Grey Lady "nur" noch 301.000 neue digitale Abonnent:innen hinzugewinnen. Das ist der langsamste Anstieg seit dem dritten Quartal 2019. Die Zeitung sieht sich dennoch weiterhin auf einem guten Weg, ihr Ziel von zehn Millionen Abonnent:innen bis zum Jahr 2025 zu erreichen. Aktuell meldet die Times insgesamt 7,8 Millionen Abonnent:innen für ihre Print- und Digitalplattformen. 6,9 Millionen bezahlen für Online-Nachrichten oder die Apps Cooking und Games.
Der Gesamtumsatz stieg im ersten Quartal leicht um 6,6 Prozent auf 473 Millionen Dollar. Der Betriebsgewinn kletterte hingegen um ordentliche 54 Prozent auf 68 Millionen Dollar. Zum Umsatzplus trugen vor allem die Online-Abonnements und die digitale Werbung bei. So stiegen die digitalen Aboumsätze um 38 Prozent auf 179,6 Millionen Dollar. Die digitalen Werbeumsätze legten um 16,3 Prozent auf 59,5 Millionen Dollar zu - hauptsächlich angetrieben von mehr Direktverkäufen von Display-Bannern und Podcast-Werbung. Darüber hinaus weiß die Times inzwischen auch ihre Abonnentendatenbank zu nutzen, um Anzeigen gezielt zu schalten. So ist sie nicht mehr auf Tracking-Software von Drittanbietern angewiesen.
Höhere Werbeeinnahmen als erwartet
Insgesamt allerdings knickten die Werbeumsätze aufgrund des rückläufigen Print-Geschäfts im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 8,5 Prozent auf 97 Millionen Dollar ein. Das Unternehmen hatte allerdings ursprünglich einen doppelt so hohen Rückgang erwartet.
Als Novum gab die Times in ihren Quartalszahlen erstmals die Zahl der registrierten Nutzer:innen bekannt, die eine begrenzte Anzahl von Artikeln kostenlos lesen können. Sie liegt inzwischen bei 100 Millionen. Die Zahl der Newsletter-Abonnent:innen liegt bei 15 Millionen. Das Flaggschiff The Morning flattert jeden Morgen fünf Millionen Nutzer:innen in ihre digitalen Postfächer.
Meredith Kopit Levien, Geschäftsführerin der Times, ist davon überzeugt, durch die große Nutzerzahl eine Basis dafür geschaffen zu haben, die bezahlten Abonnements im Laufe der Zeit substanziell und profitabel ausbauen zu können.
Für das laufende Quartal erwartet The Times einen Anstieg der Abonnementeinnahmen um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Einnahmen aus digitalen Abonnements werden voraussichtlich um 30 Prozent steigen, sagte das Unternehmen. Das wäre eine Abschwächung gegenüber dem Jahr 2020, als die Times einen starken Zuwachs an Leser:innen hatte.