
Neue Image-Kampagne: Thüringen auf Selbstsuche
"Was ist Thüringen?" fragt der Freistaat in seiner neuen Image-Kampagne. Die ersten Spots laufen im August, in einer Online-Aktion können die Thüringer ihre Antworten auf die Fragen schon jetzt hochladen.
Im Mai vermeldete die Werbeagentur KNSK noch den Etatgewinn für das Standort- und Tourismusmarketing des Freistaats Thüringen, jetzt fragt sie "Was ist Thüringen?" - Keine Angst, die KNSK-Mitarbeiter wurden nicht Opfer von Gedächtnisschwund, sondern haben unter eben diesem Motto die neue Kampagne für den Freistaat entwickelt.
Zwei Millionen Euro jährlich stehen dafür laut Medienberichten aus der Region zur Verfügung. Die ersten Spots sollen demnach ab August zu sehen sein, unter anderem vor der "Tagesschau". Eine Online-Mitmach-Aktion läuft bereits jetzt. In einer Bilder-Galerie können Teilnehmer die Frage beantworten "Was ist Thüringen für Sie – und nur für Sie?" und noch bis zum 10. August Fotos hochladen. Zur Belohnung gibt es für drei überzeugte Thüringer ein iPad2 zu gewinnen.
Im Gegensatz zu der alten Kampagne ("Willkommen in der Denkfabrik") und zu Bundesländern wie Baden-Württemberg ("Wir können alles außer Hochdeutsch") oder Sachsen-Anhalt ("Land der Frühaufsteher") setzt die neue nicht auf einen einzigen Slogan. Dennoch wird am Ende des TV-Spots der Spruch eingeblendet "Hier hat Zukunft Tradition". Laut Medienberichten war dies für den FDP-Wirtschaftspolitiker Thomas Kemmerich Anlass zur Kritik. "An Einfallslosigkeit kaum zu überbieten", soll er dazu gesagt haben. Zudem missfiel dem FDP-Abgeordnete offenbar, dass KNSK den Auftrag erhielt, die Matthias Machnig, Thüringens Wirtschaftsminister, bereits 1998 für eine SPD-Kampagne engagierte. Die Hamburger setzten sich allerdings in einer EU-weiten Ausschreibung gegen fünf Wettbewerber in der Endrunde durch.
Die neue Kampagne steht im Kontext eines Strategiewechsels im Tourismus-Marketing. Zu der neuen Strategie sagte Machnig auf dem Thüringer Tourismustag 2011 in Arnstadt, dass der Freistaat zu sehr als Billigmarke wahrgenommen werde, er wolle daher stärker auf "die überregionale Bekanntheit unserer touristischen Leuchttürme" setzen, um für das Reiseland Thüringen insgesamt zu werben.