
Wachstumsstrategie:
Neuer Kreativchef Daniel Wellschmiedt soll Exit zur Marke machen
Von Interone zu Exit nach Berlin. Wie der Kreative Daniel Wellschmiedt die Agentur im Content Marketing profilieren will.

Foto: Exit
Neuanfang in Berlin. Daniel Wellschmiedt wird Kreativchef der Exit Network in Berlin (Exit Media, Exit Sports, Campus 99). Mit General Manager Mark Löscher soll er das Profil der Agentur für Content Campaigning schärfen. Er hat mit Exit viel vor: "Das ist eine unglaublich spannende Agenturgruppe mit großem Potential", sagt Wellschmiedt. "Obwohl man sie vielleicht noch nicht als erstes auf dem Radar hat, kann sie bereits heute mühelos mit den großen Playern der Branche mithalten."
Wellschmiedt war zuletzt bei Interone. Anfang 2016 ist er dort als Executive Creative Director eingestiegen. Gepasst hat es nicht, wie zu hören ist. Auch bei Fischer-Appelt war Wellschmiedt nur ein Jahr Chief Creative Officer der hauseigenen Werbeagentur Furore. Daniel Wellschmiedt sei eben kein Diplomat, sagen Weggefährten. Er wirble mitunter Staub auf, macht Druck, spricht Klartext. Manche Kunden und Kollegen schätzen das, andere nicht. Der "liebenswerte Chaot", der er nunmal sei, muss sich austoben können. Und vielleicht gelingt ihm das in einer kleineren Agentur besser als in einer großen. Exit könnte so gesehen ein Glücksfall sein.
Persönlichkeit mit Ecken und Kanten
Stefan Kiwit, Geschäftsführer von Exit Network, ist jedenfalls sehr angetan: "Ich freue mich, dass wir mit Daniel einen so kreativen Kopf gewonnen haben." Wellschmiedt habe, ja, Ecken und Kanten. "Aber bei Exit arbeiten viele ausgeprägte Persönlichkeiten. Das passt zu uns." Entscheidend seien Erfahrung und Wissen gewesen, die Bereitschaft, interdisziplinär an Kampagnen heranzugehen, im Team. "Nur mit solchen Leuten können Sie eine eigene DNA gewinnen."
Der 46-Jährige Wellschmiedt, ein Klassiker, war vor Interone und Fischer-Appelt unter anderem bei Ogilvy & Mather, RTL, Jung von Matt, Kolle Rebbe und BBDO. Auch im Ausland hat er gearbeitet. Bei Exit wird er auf allen Kunden tätig sein. Zum Portfolio gehören unter anderem Google, McDonald's, Deutsche Bahn, König Pilsner, YouTube und andere mehr. Genügend Spielmasse.
Wachstumsplan 2020
Mit der neuen Doppelspitze - auch General Manager Mark Löscher ist noch nicht so lange dabei - kann sich Kiwit jetzt aufs Business und Agentur-Development konzentrieren. Er hat für Exit ehrgeizige Pläne. Mit 41 Leuten erwirtschaftet die Agentur derzeit einen Umsatz von fünf Millionen Euro im Jahr (2016). Organisch und über Zukäufe will man bis 2020 deutlich wachsen, Details nennt Kiwit nicht.