
Kreation des Tages:
Neuseeland wirbt anders - und die Premierministerin spielt mit
In der aktuellen Tourismuskampagne des Landes spielt Jacinda Ardern gemeinsam mit dem Comedian Rhys Darby. Sie bekämpfen eine Verschwörung.

Foto: Tourism New Zealand
Der damalige bayrische Heimat- und Finanzminister (heute: Ministerpräsident) Markus Söder hatte vor drei Jahren eine Rolle: Er spielte sich selbst in einer Folge der BR-Serie "Dahoam is dahoam". Und warb nebenher für die CSU. Ein niedersächsischer Ministerpräsident hat so was vor 20 Jahren gemacht: Kurz vor seiner Wahl zum Bundeskanzler hatte Gerhard Schröder (SPD) ein paar Minuten in der RTL-Serie GZSZ.
Trotzdem ist schwer vorstellbar, dass die beiden das hinbekommen würden, was Jacinda Ardern hier hinlegt: Auch die Premierministerin von Neuseeland spielt sich selbst - in einem lustigen Viral, das vom Tourismusbüro Neuseeland gerade verbreitet wird.
Ardern ist lustig - und das, obwohl sie neben dem Comedian Rhys Darby spielt. Der neuseeländische Schauspieler lebt mittlerweile in Los Angeles. Und dort kommt er einer Weltverschwörung auf die Spur. Um die zu unterlaufen, braucht er die Hilfe der Regierungschefin.
Denn: Der wunderschöne Inselstaat Neuseeland fehlt auf immer mehr Weltkarten. Absicht? Eine Kampagne, um Touristen zu stehlen? Um einen Wettbewerber auf dem Wein-Markt loszuwerden?
Darby nimmt die Herausforderung an.
Ardern, zunächst skeptisch, macht eine Entdeckung - und merkt, dass etwas passieren muss.
Das lässt darauf schließen, dass der Clip erst der Anfang einer Reihe sein könnte. Wir sind gespannt, wie es weitergeht - der hyperaktive Darby hat bislang ja noch keine Lösung für das Landkartenproblem gefunden, Ardern legt gerade erst los.
Die Kampagne appelliert an Unterstützer: Unter dem Hashtag #getNZonthemap (etwa "Setzt Neuseeland auf die Landkarte") soll im Social Web für das dringende Anliegen getrommelt werden. Jacinda Ardern ist via Facebook Teil der Rettungsmission.
Immerhin sieht die Welt schon mal: Hey, Neuseeland - da war ja noch was? Der Facebook-Beitrag von Ardern hat bereits weit über 500.000 Aufrufe.
Abgesehen von tollen Landschaften, Kiwis, "Herr der Ringe"-Filmen von Peter Jackson und lediglich 4,8 Millionen Einwohnern auf einer Fläche, die nur 10 Prozent kleiner ist als Italien (wo 60 Millionen Menschen leben) hat Neuseeland auch in Sachen Werbung einiges zu bieten - das land wirbt anders.
Vor allem die Fluglinie Air New Zealand hat sich in den vergangenen Jahren kreativ einen Namen gemacht. Mit Emoji-Reisen, vor allem aber mit Videos zur Flugsicherheit wie diesem hier (mit vielen Promis und noch mehr Fantasie) oder diesem mit den "Men in Black". Berühmt wurde die Clipreihe mit Elfen und Hobbits.