
Web-Design:
New York Times mit neuer Homepage
Ein Ziel des Redesigns war es, dass Nutzer via Desktop-PC, Tablet oder Smartphone die gleiche Anmutung der Homepage haben.

Foto: The New York Times
Welche Bedeutung hat die Homepage überhaupt noch für News-Websites? Offensichtlich keine allzu große mehr. Schon 2014 hieß es im "Innovation Report" der New York Times, der damals für erhebliches Aufsehen in der Branche sorgte, dass die Homepage ihre Relevanz als Traffic-Treiber verliere.
Nur ein Drittel aller Onlineleser der New York Times, so die damalige Analyse, besuchten überhaupt die Homepage. Und die Zeit, die sie dort verbringen, nehme kontinuierlich ab. Dennoch hat die New York Times in den vergangenen zwei Jahren viel Aufwand betrieben, um ihrer Homepage ein neues Design zu verpassen.
Tests mit verschiedenen Seitenversionen
So testete das Times-Team verschiedene Homepage-Prototypen mit zahlreichen Lesern und erhielt mehr als 15.000 Reaktionen. Es folgten vertiefende Gespräche mit 60 Nutzern. Dabei gab es beispielsweise eine Version mit weniger Text, um die Nutzer zum Scrollen anzuregen. Doch diese Version fiel bei vielen Lesern durch, weil ihnen die Homepage "zu leer" erschien.
Andere Versionen setzten auf einen stärkeren Einsatz von Fotos. Doch auch diese Versionen fielen durch, weil dabei oftmals Politiker gezeigt wurden, was von den Nutzern als "ewige Wiederholung" und "langweilig" empfunden wurde.
Diese Woche ist nun die endgültige Version der neuen Homepage online gegangen. In einem Bericht dazu fokussiert sich die New York Times vor allem auf einen Punkt: Die Wiedererkennbarkeit der Homepage, gleich von welchem Gerät aus auf sie zugegriffen wird – vom Desktop-Computer, von einem Tablet oder vom Smartphone.
Gleichzeitig werden jetzt inhaltlich ähnliche Artikel stärker gebündelt, damit die Nutzer die Möglichkeit haben, mehr Kontext zu bestimmten Themenbereichen zu erfahren.
Kritik an Wegfall der Autorenzeile
Eine der Änderungen kam bei zahlreichen Lesern aber weniger gut an: Auf ihrer Homepage verzichtet die New York Times künftig auf die Autorenzeile der Redakteure. Namentlich genannt werden hier nur noch die Verfasser von Meinungsbeiträgen. Eine Änderung, die von vielen Nutzern in den sozialen Medien kritisiert wurde.
Darauf hat die Times mittlerweile reagiert. In einem Beitrag von Executive Editor Dean Baquet und Managing Editor Joe Kahn weist das Blatt darauf hin, dass die Autorenzeile für die Times weiterhin große Bedeutung habe und es sie natürlich auf den eigentlichen Artikelseiten weiterhin gebe. Hier werde sie sogar ausgebaut – mit einem Foto des Redakteurs und einer kurzen Vita.