
Taledo über Trends im Recruiting:
Nur jedes dritte Unternehmen fordert Bewerbungsschreiben
Die Recruitment-Plattform Taledo durchleuchtet Bewerbungsverfahren der größten deutschen Unternehmen. Fazit: Lebenslauf muss sein – Anschreiben und Zeugnisse sind weniger wichtig.

Foto: Taledo
Nur 18 der 50 größten Unternehmen Deutschlands fordern ein Bewerbungsschreiben. Das wichtigere Dokument für die Personalstellen scheint der Lebenslauf zu sein: Bei 45 beziehungsweise 46 der 50 untersuchten Bewerbungsverfahren ist die Abgabe des so genannten CV zwingend nötig, um die Bewerbung abschließen zu können. Aber nur acht der 50 größten Unternehmen wollen Zeugnisse sehen.
Das sind zentrale Ergebnisse einer Untersuchung der digitalen Recruitment-Plattform Taledo. Sie hat den Online-Bewerbungsprozess für IT-Fachkräfte der 50 größten deutschen Unternehmen überprüft.
Einige Unternehmen im Detail:
- Nur die Media-Saturn-Holding, die ZF Friedrichshafen (Karriere-Portal zum Untersuchungszeitpunkt nicht erreichbar), die Ford-Werke, Tennet TSO und die Baywa AG fordern keine Abgabe des Lebenslaufs. Baywa will allerdings eine Datei haben, die alle wichtigen Dokumente enthält – hier wird vorrangig das Anschreiben zur vollständigen Bewerbung benötigt.
- Bei der Deutschen Post DHL Group ist die Bewerbung laut Taledo "besonders unkompliziert": Dort müssen Bewerber lediglich ihren Namen angeben sowie einen Lebenslauf einreichen. Somit müssen Bewerber hier am wenigsten Angaben tätigen.
- Die Bosch AG verlangt ebenfalls nur den Lebenslauf. Zusätzlich müssen Bewerber hier nur vorab ihren Namen und ihren Wohnort angeben.
- Auch bei BASF sei die Bewerbung schnell erledigt, heißt es: "Der weltweit umsatzstärkste Chemiekonzern fordert neben der Abgabe des CV nur den Namen und die Telefonnummer des Bewerbers", so die Analyse.
- Nur acht der 50 untersuchten Unternehmen fordern das letzte Abschlusszeugnis. Dazu gehören: Vattenfall, Schenker, Porsche, EnBW, Phoenix Pharmahandel, Lidl und Daimler. Bei weiteren sieben Unternehmen sei die Abgabe des letzten Zeugnisses zwar keine Pflicht, allerdings würden sie mindestens eine Angabe zum absolvierten Studium fordern, heißt es.
Melikshah Ünver, Gründer und CEO von Taledo, kommentiert die Ergebnisse: "Deutschlands größte Unternehmen befinden sich beim Bewerbungsverfahren auf einem Reduktionsprozess - allerdings mit Unterschieden. Langwierige Verfahren sind für alle Beteiligten vor allem kostspielig und ineffizient. Insofern lohnt sich bei der Gestaltung des Verfahrens genau zu bedenken, welche Informationen wirklich notwendig sind."
Hier will sich Taledo positionieren: Das Berliner Unternehmen digitalisiert das Headhunting und verbindet auf seiner Recruitment-Plattform Unternehmen mit Fachkräften aus IT, digitaler Wirtschaft und Sales & Marketing. Seit 2017 nutzen über 700 Unternehmen die Plattform, abgerechnet wird nur bei erfolgreicher Vermittlung.