
Youtube-Werbeboykott:
OWM-Mitglieder zögern bei Youtube-Ads
Nach den jüngsten Pädophilie-Vorwürfen stoppten auch deutsche Unternehmen ihre Youtube-Werbung. Das wollte die OWM nun genau wissen.

Foto: OWM
Das Video, das den aktuellen Youtube-Boykott großer Marken auslöste, kommt inzwischen auf fast 3,5 Millionen Zugriffe. Der Video-Blogger Matt Watson hatte in seinem Clip auf ein Pädophilie-Problem von Youtube hingewiesen. Unternehmen wie AT & T, Kellogg’s, Walt Disney, Fiat Chrysler und Nestlé stoppten daraufhin ihre Youtube-Ads.
Inwieweit auch deutsche Unternehmen ihre Konsequenzen zogen, wollte die Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM) wissen und startete daher eine Umfrage.
Das Ergebnis dieser nicht repräsentativen Umfrage (Beteiligungsquote: 30 Prozent der OWM-Mitglieder) liegt nun vor: 90 Prozent der Umfrageteilnehmer schalten Kampagnen auf YouTube, von diesen hat ein Drittel (35 Prozent) seine Kampagnen pausiert.
OWM-Geschäftsführer Joachim Schütz kommentiert: "Diese Zahl zeigt sehr klar die hohe Relevanz von markensicheren Umfeldern und speziell Legal Safety für Werbungtreibende. Besonders die Live-Dokumentation der tragischen Ereignisse in Christchurch und deren millionenfache Verbreitung haben noch einmal deutlich vor Augen geführt, wie ein Worst Case des Missbrauchs sozialer Netze aussehen kann und welche großen Schwierigkeiten Plattformen haben, dieser Herr zu werden."
Auch wenn Google sich mit sichtbarem Aufwand um Schadensbegrenzung bemüht, fordert die OWM nach den jüngsten Ereignissen mehr denn je die Einhaltung von Brand Safety im Sinne von Legal Safety und Brand Suitability auf allen sozialen Plattformen.
"Werbliche Umfelder mit User-Generated Content müssen frei von Fake News und extremistischen, diskriminierenden sowie rechtsverletzenden Inhalten sein. Angebote, die nicht der Legal Safety entsprechen, sind aus der Vermarktung auszuschließen", betont Christine Diener, Leiterin Digital bei der OWM.