Kinderpornographie:
Neue Ad-pocalypse für YouTube?
Zwei Jahre nach dem YouTube-Boykott großer Werbungtreibenden steht die Google-Tochter wegen Anschuldigungen zur Begünstigung von Kinderpornographie vor einer neuen Krise.
YouTube steht vor einer neuen "Ad-pocalypse": Nach Anschuldigungen des YouTube-Produzenten Matt Watson, der Video-Streamingdienst würde einen "Soft-Core-Pädophilen-Ring" ermöglichen, haben mehrere Werbekunden ihre Kampagnen auf YouTube gestoppt. Dazu zählen unter anderem Nestle, Epic, Disney, McDonald's, Purina und Canada Goose.
Wie Watson per Video und in einem detaillierten Post auf Reddit berichtet, manipulieren Pädophile den Empfehlungsalgorithmus von YouTube, um miteinander in Kontakt zu kommen, Kontaktinformationen zu teilen und in den Kommentaren auf Kinderpornographie zu verlinken. Über neue YouTube-Accounts und harmlose Videos komme man in weniger als zehn Minuten - und teilweise mit weniger als fünf Klicks - zu kompromittierendem Material, das über Werbegelder von McDonald's und Disney monetarisiert würde, so Watson.
Zwei Jahre nach der ersten "Ad-pocalypse" auf YouTube, als Werbungtreibende von März bis Mai 2017 die Videoplattform wegen unangemessener Inhalte boykottierten, habe sich am YouTube-Algorithmus nichts verbessert, schlussfolgert der Produzent. Im Gegenteil, der Algorithmus würde heute noch stärker im Sinne der Pädophilen arbeiten.
Eine YouTube-Sprecherin kommentierte gegenüber TechCrunch, die YouTube-Richtlinien würden derartige Inhalte klar verbieten und man habe in der Vergangenheit sofort Maßnahmen ergriffen und mehrere zehn Millionen Videos gelöscht. "Wir müssen noch mehr tun und wir arbeiten daran, uns weiter zu verbessern und Missbrauch noch schneller zu unterbinden", so die Sprecherin.