
Sichtbarkeit:
OWM fordert OMG zum Handeln auf
Im W&V-Interview lädt OWM-Geschäftsführer Joachim Schütz den Agenturverband ein, Stellung zu beziehen und eine Allianz zu bilden. Es geht um die Sichtbarkeit von Online-Werbung.

Foto: Maria Sturm für W&V
Wenn Werbung online ausgespielt worden ist, heißt das noch lange nicht, dass sie auch tatsächlich für den Verbraucher sichtbar war. Werbungtreibende fordern seit längerem bessere Nachweise. Und sie wünschen sich mehr Unterstützung durch ihre Agenturdienstleister.
"Es hat lange gedauert, bis die Agenturen dieses Thema wirklich ganz zu ihren Forderungen gemacht haben", sagt Tina Beuchler, die Vorsitzende der Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM) im heute erscheinenden W&V-Interview. "Davor gab es oft eine Dreieckssituation nach dem Motto: Die Kunden fordern, die Medien halten sich zurück und die Agenturen halten sich raus", so Beuchler. Jetzt nehme das Thema Fahrt auf.
OWM-Geschäftsführer Joachim Schütz wird noch deutlicher: "Es wäre gut, wenn sich hierzu auch der Agenturverband positionieren würde."
Kritik auch an der Messung und der Wirkung
Zum Hintergrund: Die Minimalforderung der internationalen Verbände IAB und MRC an Sichtbarkeit für Videoformate lautet 50/2. Das heißt: Mindestens die Hälfte des ausgespielten Werbeinhalts muss für mindestens zwei Sekunden im sichtbaren Bereich des Browsers gewesen sein.
Die OWM kritisiert auch die Beweisführung beim Thema Sichtbarkeit. Deshalb fordert der Verband der werbungtreibenden Unternehmen unabhängige Messdienstleister. "Unser Ziel ist es, dass Google und Facebook europäische Messdienstleister für eine Zertifizierung zulassen", sagt Joachim Schütz. Sowohl Facebook als auch Google hätten das zugesagt, so Schütz. "Für uns ist es wichtig, die Walled Gardens aufzubrechen. Es muss eine Verifizierung der Daten durch Drittdienstleister geben, die sich mit den Interessen europäischer Unternehmen auskennen."
Über die Kritik an der Sichtbarkeitsmessung hinaus kritisiert die OWM-Vorsitzende Tina Beuchler auch eine mangelnde Leistung. Es sei "klar", so Beuchler: "Wenn eine längere Kreation nur zwei Sekunden gezeigt wird, hat sie mit Sicherheit nicht die volle Werbewirkung erzielt."