Großbritannien:
Ofcom plant Hunderte digitale Mini-Radiosender
Die DAB-Stationen senden in einem relativ eng begrenzten geografischen Bereich. Erste Lizenzen sollen bereits Anfang 2020 ausgeschrieben werden.
In Großbritannien könnten vom nächsten Jahr an mehrere Hundert neue lokale, digitale Radiostationen an den Start gehen. Dies sieht ein Plan der britischen Medienaufsichtsbehörde Ofcom vor.
Sollten die Ofcom-Vorschläge realisiert werden, dürfte dies noch einmal der Digitalplattform Digital Audio Broadcasting (DAB) einen erheblichen Schub verleihen. Schon heute entfällt mehr als 40 Prozent des gesamten Radiokonsums in Großbritannien auf die DAB-Plattform.
Die Technologie für die Mini-Digitalsender ("small-scale DAB"), die einen Sendebetrieb in einem geografisch relativ kleinen Bereich ermöglicht, wurde in Großbritannien von einem Ofcom-Ingeneur entwickelt. Sie soll es sowohl kommerziellen Radioanbietern als auch Spartensendern oder kleineren Gemeinden ermöglichen, kostengünstig mit einem eigenen Programm auf Sendung zu gehen.
Größere Auswahl für lokale Hörer
"Die Hörer ziehen zunehmend die digitalen Radioangebote vor", sagt Graham Plumb, Director of Spectrum Broadcasting bei der Ofcom. "Indem wir es kleineren Stationen ermöglichen, an dieser digitalen Revolution teilzunehmen, können wir zugleich die Programmangebote für lokale Hörer im ganzen Land erweitern."
Nach ersten erfolgreichen Tests mit der neuen Technologie will die Ofcom nun mit der Regierung über die notwendigen gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Lizenzvergabe beraten. Potenzielle Interessenten an den Mini-Digitalsendern können sich schon jetzt bei der Ofcom melden. Anfang 2020 sollen dann die offiziellen Lizenzausschreibungen beginnen.