
E-Commerce-Offensive:
Online-Umstellung drückt H&M-Gewinn
H&M will im Online-Geschäft besser werden - und das kostet den schwedischen Mode-Händler Millionen.

Foto: H&M
Der Modehändler H&M hat im ersten Quartal weniger verdient als ein Jahr zuvor. Grund waren unter anderem millionenschwere Kosten für den Austausch der Onlineplattform in Deutschland, teilt das Unternehmen. Dazu kamen Kosten für neue Logistiksysteme. Dennoch übertrafen die Schweden die Erwartungen von Investoren. Diese hatten sich im Vorfeld Sorgen um die Profitabilität gemacht.
Der Gewinn vor Steuern sank im Ende Februar abgelaufenen Quartal von 1,26 Milliarden auf 1,04 Milliarden schwedische Kronen (rund 99,8 Mio Euro), wie das Unternehmen am Freitag in Stockholm mitteilte. Nach Steuern sank der Gewinn von 1,4 Milliarden auf 803 Millionen Kronen. Allerdings hatte Hennes & Mauritz (H&M) im vergangenen Jahr auch von der US-Steuerreform profitiert.
Die Onlineumstellung in Deutschland bremste auch das Umsatzwachstum. Wie bereits bekannt, stiegen die Erlöse um zehn Prozent auf 51 Milliarden Kronen. Dabei profitierte das Unternehmen auch von der Schwäche der schwedischen Währung. Währungsbereinigt betrug das Plus lediglich vier Prozent.
Der Modekonzern hatte Kunden während des Weihnachtsgeschäfts mit Rabatten gelockt, um seine Lagerbestände zu reduzieren. Daraufhin waren bei Investoren Sorgen aufgekommen, dass die Profitabilität unter den Preissenkungen gelitten haben könnte.
H&M reagierte relativ spät auf die Konkurrenz von Online-Händlern oder billigeren Anbietern wie Primark und hatte deshalb im vergangenen Jahr besonders mit hohen Lagerbeständen zu kämpfen. Konzernchef Karl-Johan Persson will das Unternehmen stärker auf den Onlinehandel ausrichten und Lieferketten verbessern.
Im vergangenen Sommer entschuldigte sich H&M auf Facebook bei den Kunden. Der Grund: die langen Lieferzeiten im Online-Shop der Schweden.