
Strukturwandel:
Parfümeriekette Douglas dünnt Filialnetz aus
Bislang betreibt die Parfümeriekette Douglas etwa 2400 Geschäfte im In- und Ausland. Weil die Bedeutung des stationären Handels auch für Douglas abnimmt, wird bei den Düsseldorfern massiv umgebaut.

Foto: Douglas
Bereits weit vor der Corona-Krise begann für viele Handelsunternehmen weltweit ein Prozess weg von der Dominanz ihrer stationären Filialen hin zu mehr Online-Geschäft. Zu diesen Unternehmen zählt auch die Parfümeriekette Douglas, die seit November 2017 von Tina Müller geführt. "Die Kundennachfrage ändert sich. Es gibt einen Trend weg vom stationären Einkauf hin zum Online-Shopping. Diesem Strukturwandel müssen wir Rechnung tragen, indem wir das Filialnetz überarbeiten", sagte sie am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur und betonte zugleich, Douglas werde immer mehr zum E-Commerce-Unternehmen.
In Deutschland liege der Anteil des Online-Handels am Umsatz bereits bei 40 Prozent. Der Douglas Online-Shop gehöre dabei, so Müller in einem W&V-Interview vom März, mit seinen 55.000 Produkten von mehr als 750 Marken in Europa zu den führenden Online-Shops. "Der Zeitpunkt ist absehbar, an dem wir in Deutschland mehr E-Commerce-Unternehmen sein werden als stationärer Händler," so Müller nun gegenüber der DPA. Die Fortschritte im Online-Handel halfen dem Konzern in den vergangenen Monaten auch, die Auswirkungen der Corona-Krise in Grenzen zu halten.
Dunkle Wolken über vielen Filialen
Für so manche Filiale dürfte dieser Trend allerdings nichts Gutes bedeuten und die Konzernchefin lässt keinen Zweifel daran, dass nicht alle der 2400 Geschäfte die "Überarbeitung" des Filialnetzes überleben werden. Immerhin verrät sie: "Deutschland wird tendenziell weniger von Ladenschließungen betroffen sein als Südeuropa."
Das Filialnetz in Deutschland ist derweil sehr eng gewebt. Allein in Berlin und Hamburg gibt es derzeit jeweils 23 Douglas-Filialen, in München sind es immerhin deren 12. Noch mehr Filialen als die etwa 435 in Deutschland betreibt Douglas laut Statista-Zahlen in Frankreich (491) sowie in Italien, das mit 534 Filialen die internationale Rangliste anführt. Darüber hinaus ist Douglas auch in Spanien (319) und Polen (140) mit einer dreistelligen Filialzahl vertreten. Insgesamt ist das im Jahr 1821 gegründete Unternehmen nach eigenen Angaben derzeit in 26 europäischen Ländern aktiv. (dpa/st)