
"Geilster Streit des Jahres":
Pocher vs Becker: "Bild" treibt Twitter-Zoff voran
In den Ring der Twitter-Schlammschlacht zwischen Boris Becker und Oliver Pocher steigt am Dienstag "Bild". Pocher zwitschert daraufhin weiter ...
Wenn sich Oliver Pocher und Boris Becker weltöffentlich via Twitter zoffen – dann freut sich "Bild". Das Springer-Blatt schaltet sich am Dienstag - wenig überraschend - in die Schlammschlacht im Social Web ein und macht daraus unter der Headline "Der geilste Streit des Jahres" das Titelthema. "Bild" bietet dabei dem 35-jährigen Comedian Pocher eine Plattform - auch online. In der Dienstagsausgabe verteidigt dieser seine Attacken gegen die Tennislegende – und legt gegen den 45-jährigen Becker gleich mal nach: "Die Art und Weise wie Boris Becker in seinem sogenannten Buch über Alessandra spricht, ist unverschämt." Und: "Wenn jemand so über die Mutter meiner drei Kinder öffentlich spricht, will und werde ich dies nicht unkommentiert lassen." Doch Pocher scheint mit dem "Bild"-Beistand nicht zufrieden zu sein – und twittert am Dienstag fleißig weiter.
Da die Kollegen von @BILD ja gerne mal die Statements verkürzen, hier das GANZE STATEMENT im ORIGINAL:
— Oliver Pocher (@oliverpocher) October 1, 2013
Hier geht es nicht NUR um meine Frau, sondern um das Verhalten gegenüber der GESAMMTEN Familie Meyer-Wölden!
— Oliver Pocher (@oliverpocher) October 1, 2013
Anlass für die Sticheleien sind Diskussionen über Beckers zweite Biografie "Das Leben ist kein Spiel", in dem der dreimalige Wimbledon-Gewinner auch seine kurze Verlobung mit Sandy Meyer-Wölden beschreibt. Diese heißt inzwischen Alessandra Pocher und ist noch mit Pocher verheiratet. Das Paar lebt getrennt. Pocher twitterte beispielsweise in der Nacht zum Montag an die Adresse von Boris Becker: "Ganz einfach: Leg Dich nicht mit einem POCHER an!! Und solange meine Frau meinen Namen trägt, überlegst Du Dir demnächst..." - und dann in einer weiteren Nachricht - "was du für einen Schwachsinn schreibst!". Becker entgegnete Dinge wie: "Ich wünsche dir viel Spaß bei der Scheidung..." Zwischenrufe lieferte unter anderem eifrig stets zwitschernde Jörg Kachelmann. Die Twitterszene amüsiert sich überwiegend über den "Tweef", den Zoff via Kurznachrichten.
Um wem nützt #sandygate? Den Herren Pocher und Becker freilich – meint Medienethiker Christian Schicha. Er sagt der Nachrichtenagentur "dpa" am Dienstag: "Die Herren sind natürlich Medienprofis." Becker habe ein neues Buch zu bewerben - dabei helfe jede Schlagzeile. Pocher ist Gastgeber seiner RTL-Fernsehsendung "Alle auf den Kleinen", an deren Quote er gemessen wird. So ist es vielleicht kein Zufall, auf welche Weise die beiden Gegner ihren Ballwechsel aufpeppen: "Bist hiermit offiziell zu ALLE AUF DEN KLEINEN eingeladen!! Gibt Kohle, Aufmerksamkeit und einen FAIREN Wettkampf! Call me!", schreibt Pocher. Becker retweetet am Dienstag den Beitrag einer Userin: "Wieviel Provision springt eigentlich für @oliverpocher beim Verkauf von @TheBorisBecker Buch ab? #geilePR #kostenlos #Bestseller."
Übrigens: "Bild" hat Beckers Biografie bereits ausgeschlachtet und vergangene Woche groß thematisiert, dass der Mittvierziger beschreibt, wie er von seiner ersten Frau Barbara geschlagen worden sei. Nach dem öffentlichen Ehestreit der Van der Vaarts hat der Boulevard sein neues Thema gefunden.