
Starker Content und Digitalgeschäft:
RTL schafft Rekordumsatz
Eigene Produktionen und das boomende Digitalgeschäft verhalfen der RTL Group im ersten Halbjahr 2019 zu so viel Umsatz wie nie zuvor.

Foto: RTL/YouTube
Eine gestiegene Nachfrage nach dem hauseigenen Streamingdienst "TV Now" sowie Eigenproduktionen haben der Sendergruppe RTL den höchsten Umsatz ihrer Unternehmensgeschichte eingebracht. So stiegen die Erlöse der RTL Group im ersten Halbjahr 2019 um 4,2 Prozent auf 3,17 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte.
Wachstumstreiber blieben die Digitalgeschäfte wie die Produktionsgesellschaft Fremantle und der Streamingdienst "TV Now". Dieser noch recht kleine Konzernbereich schnellte um 21 Prozent auf 513 Millionen Euro Umsatz nach oben.
Die Tochterfirma Fremantle produziert Serien auch für die Konkurrenz, etwa die ARD-Reihe "Charité" und "American Gods" für Amazon Prime. Auf der deutschen RTL-Streamingplattform "TV Now", die im Wettbewerb mit Netflix und Amazon Prime steht, sind Eigenproduktionen wie "M - eine Stadt sucht ihren Mörder" zu sehen.
Rückgang Betriebsergebnis
Da die Digitalgeschäfte aber weniger profitabel sind als das klassische Fernsehgeschäft, sank das Betriebsergebnis um 10 Millionen auf 538 Millionen Euro. Der Nettogewinn im ersten Halbjahr 2019 stieg dennoch um etwa ein Viertel auf 443 Millionen Euro. Hauptgrund für das Plus war der Verkauf des Münchner Rechteinhabers Universum Film für netto 63 Millionen Euro an den Investor KKR.
Die Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende Jahr bestätigte das Unternehmen: Demnach sollen die Erlöse der Sendergruppe 2019 weiter moderat um 2,5 bis 5 Prozent ohne Wechselkurseffekte steigen. Für das operative Ergebnis (Ebita) erwartet der Konzern jedoch einen Rückgang von 2,5 bis 5 Prozent. Dafür seien Investitionen in Programminhalte sowie die Videoplattformen verantwortlich. "Wir werden unsere Investitionen in Inhalte und Technologien weiter erhöhen", so der neue Unternehmensschef und gleichzeitige Vorsitzende der Bertelsmann-Mutter Thomas Rabe. Die finanzielle Lage des Unternehmens sei stark.
Die neu geschaffene Position des Chief Operating Officers, in der es um die Leitung des operativen Geschäfts der internationalen Einheiten von RTL geht, werde vom bisherigen Vize-Chef Elmar Heggen ausgefüllt. Er war seit 2006 selbst Finanzvorstand von RTL.
Die RTL-Gruppe sitzt in Luxemburg. Ihre wichtigste Tochterfirma, RTL Deutschland, hat ihre Zentrale wiederum in Köln. Das sogenannte Corporate-Centre in Luxemburg soll zudem bis Ende September 2019 auf den Prüfstand gestellt werden. Unter anderem gehe es dabei um die Frage, ob bestimmte Positionen in diesem Bereich nach Köln umziehen könnten.
dpa/kri