
Pitch:
Rapp Germany übernimmt Ergo-Etat
Schlag ins Kontor: Aimaq von Lobenstein muss die Etats von Ergo und Ergo Direkt abgeben. Rapp Germany hat sich im Pitch durchgesetzt.
Nach einem Pitch hat sich Rapp Germany, Hamburg, beim Versicherungsriesen Ergo durchgesetzt. Die Agentur kümmert sich ab sofort um die Kampagnen der beiden Marken Ergo und Ergo Direkt. Beide Etats hielt zuletzt Aimaq von Lobenstein, Berlin.
Die Agentur hatte den Markteintritt von Ergo 2010 mit einer umfangreichen Kampagne begleitet. "Versichern heißt verstehen", so der Claim. Mit dem Kampagnenansatz, der Menschen zeigt, die in die Kamera ihre Fragen an die Versicherung stellen, hatte Ergo damals einen großen Trend gesetzt. Kurze Zeit später war auch der Ergo-Direkt-Etat, der damals bei Jung von Matt lag, zu Aimaq von Lobenstein gewechselt.
Aimaq von Lobenstein sieht den Etatverlust entspannt. Man habe bereits Neugeschäft gewonnen, über das man noch nicht sprechen könne, heißt es bei der Agentur. Allerdings gesteht Geschäftsführer Hubertus von Lobenstein auch, dass das Ergo-Geschäft nicht komplett kompensiert werden könne. Bis Ende des Jahres läuft der Vertrag zwischen Agentur und Kunde. Ob es dann zu personellen Anpassungen kommen müsse, könne man erst dann sehen. Rund zehn Mitarbeiter haben auf dem Etat gearbeitet.
Die Chancen, dass sich das Omnicom-Network den Etat schnappen würde, standen gut. Immerhin traten mit DDB Tribal, BBDO Proximity und Rapp Germany drei Agenturen aus dem Network dem inhabergeführten Etathalter Aimaq von Lobenstein gegenüber. Die Pitchliste ließ schon früh die Vermutung zu, dass Ergo auf eine Networkagentur setzen will. Dem Unternehmen zufolge fand der Pitch turnusgemäß statt - alle drei Jahre überprüft die Versicherung ihre Agenturen.
Für Rapp Germany kommt der Etatgewinn zu einem guten Zeitpunkt - Großkunde Air Berlin hatte erst vor Kurzem mit einem Pitch gedroht, diesen aber wieder eingestellt. Fraglich ist allerdings, wie es mit der Airline, die in Schieflage geraten ist, weitergehen wird. Der Etat mit Rapp wurde auf zwei weitere Jahre verlängert. Ein Pluspunkt für Rapp Germay könnte im Ergo-Pitch gewesen sein, dass die Agentur ihre Wurzeln im Direktmarketing hat.
"Kreativität und strategischer Weitblick ist das, was wir von unserer Lead-Agentur erwarten. Uns hat vor allem überzeugt, wie Rapp unsere Kampagne seit der Neupositionierung 2010 weiterentwickeln will", so Lars von Lackum, Leiter Konzernentwicklung der Ergo. Start der ersten Kampagne aus dem Hause Rapp wird Anfang 2014 sein.