
Internationaler Markt:
Restrukturierung: Dentsu baut Arbeitsplätze ab
Der japanische Werbekonzern will in sieben internationalen Märkten Kosten einsparen. Etwa elf Prozent der Mitarbeiter müssen gehen. Die Ergebniserwartung für dieses Jahr wurde nach unten revidiert. Deutschland bildet dabei eine Ausnahme.

Foto: Dentsu Aegis Network
Das japanische Agentur-Netzwerk Dentsu Inc. setzt den Restrukturierungskurs fort und baut in sieben internationalen Märkten Arbeitsplätze bei der Kommunikations- und Mediaberatung Dentsu Aegis Network (DAN) ab. Betroffen von den Stellenstreichungen ist neben Frankreich, Großbritannien, China, Australien, Singapur und Brasilien auch Deutschland.
In den sieben Ländern sollen laut einer Mitteilung des Mutterkonzerns Dentsu Inc. jeweils etwa elf Prozent der Jobs abgebaut werden. Deutschland ist in diesem Zusammenhang aber nur in geringem Maß betroffen - konkret in einem sehr niedrigen einstelligen Prozentbereich. In der Deutschland-Zentrale in Frankfurt beschäftigt Dentsu Aegis über 500 Mitarbeiter. Für DAN Deutschland war das zu Ende gehende 2019 ein sehr gutes Neugeschäftsjahr mit unter anderem den Neukunden Vodafone, Deutsche Bahn und Lindt.
"Im internationalen Geschäft gibt es einige wenige große, komplexe und herausfordernde Märkte, die in den vergangenen Jahren underperformt haben", heißt es in der Mitteilung weiter. "Da sich diese Entwicklung auch im vierten Quartal fortsetzte, musste die Ergebniserwartung für das Gesamtjahr nach unten revidiert werden." Statt mit einem Nettogewinn in Höhe von 35,8 Milliarden Yen (293 Mio. Euro) rechnet der Konzern jetzt nur noch mit 6,2 Milliarden Yen (51 Mio. Euro).
Auch bei Gebäuden und Mieten soll gespart werden
Für die geplanten Umstrukturierungsmaßnahmen hat der Konzern umgerechnet rund 203 Millionen Euro zurückgestellt, die zum überwiegenden Teil in die Ergebnisrechnung des laufenden Geschäftsjahrs einfließen werden. Durch diesen Schritt und weitere Kostensenkungsmaßnahmen bei Gebäuden und Mieten erhofft sich der Konzern künftig Einsparungen von jährlich rund 113 Millionen Euro.
Dentsu weist darauf hin, dass sich das Unternehmen auch weiterhin in den von den Kostensenkungen betroffenen Märkten engagieren will. Um dort langfristig erfolgreich sein zu können, müsse allerdings sichergestellt werden, dass das Geschäft angemessen strukturiert sei und sich Umsatzwachstum und Umsatzrendite verbesserten. Deshalb soll das internationale Geschäft künftig auch klarer in die drei Geschäftsfelder Kreation, CRM und Media strukturiert werden.
Das Dentsu Aegis Network mit Hauptsitz in London ist weltweit mit Agenturmarken wie Carat, Dentsu, Dentsu Media, iProspect, Isobar, McGarrybowen, Merkle, MKTG, Posterscope und Vizeum vertreten. Dentsu hatte die britische Mediaagentur Aegis 2012 für 3,2 Milliarden Pfund (3,6 Mrd. Euro) übernommen.