
Lebensmittel-Lieferdienst:
Rewe bläst zur E-Commerce-Attacke
Während Amazons Lebensmittel-Lieferdienst "Fresh" auf der Stelle tritt, will Rewe im Bereich E-Commerce expandieren. Und zwar mit hochtechnisierten Lagern und lokalen Abholstationen.

Foto: Rewe
Rewe kündigt eine E-Commerce-Offensive an. Der Einzelhändler will mit seinem Lieferservice expandieren. Neue Standorte und eine Verdichtung in Ballungszentren seien geplant, teilte Rewe gegenüber dem Handelsblatt mit.
Um den Durchbruch in dem bisher kaum profitablen Markt zu schaffen, setzt Rewe unter anderem auf ein weitgehend automatisiertes Auslieferungscenter in Köln. Es soll als Vorbild für weitere Standorte dienen. Auch in Berlin werde laut Rewe bald ein solches von Algorithmen getriebenes Lager eröffnet. Es wäre dann bereits der dritte Standort in der Hauptstadt.
Doch die Supermarktkette will nicht nur in den Großstädten, sondern auch in der Fläche Fuß fassen. Dafür integriert Rewe lokale Kaufleute in sein System. Diese selbstständigen Händler richten beispielsweise in ihren Märkten Abholstationen ein. Bis zum Jahresende sollen so 650 Abholmärkte entstehen. Hinzu kommen Unternehmensangaben zufolge 130 Rewe-Kaufleute, die selber ausliefern.
Selber abholen statt liefern lassen. Das würde laut Handelsblatt eines der größten Hemmschwellen der Kunden beseitigen: die Frische. So würden 54 Prozent der Befragten Bedenken bezüglich der Frische und Qualität der Waren beim Online-Einkauf äußern.
Rewe will genau bei diesen Vorbehalten ansetzen. Im Kölner Vorzeige-Lieferzentrum, das den Namen "Scarlet One" trägt, arbeiten zum Beispiel ausgebildete Metzger in einem sogenannten Reinraum.
Ziel sei es, bald das vollständige Rewe-Sortiment auch Online anzubieten. Die Zahl der Produkte in "Scarlet One" soll dafür bis Mitte 2020 auf 25.000 verdoppelt werden.