
Neues YouTube-Video:
Rezo: Keine Gnade für Armin Laschet & Co.
Der YouTuber Rezo mischt sich in den Wahlkampf ein. In seinem aktuellen Video knöpft er sich Armin Laschet sowie die Minister Julia Klöckner und Andreas Scheuer vor. Auch die Grünen bekommen ihr Fett weg.

Foto: YouTubeRezo
Mitten im Bundestagswahlkampf hat sich der YouTuber Rezo wieder mit einem Video zu Wort gemeldet und vor allem Politiker der Union kritisiert. Nachdem die CDU heute ihren Wahlkampfauftakt hatte, darf man davon ausgehen, dass er den Zeitpunkt für seine fast halbstündige Tirade sehr bewusst gewählt hat.
Wie schon vor zwei Jahren: kurz vor der Europawahl 2019 war der Mann mit dem markanten blauen Haarschopf einem breiten Publikum bekanntgeworden, als er mit dem Video "Zerstörung der CDU" viel Aufmerksamkeit erregt hatte.
Sein Hauptvorwurf etwa an Unionskanzlerkandidat Armin Laschet (CDU), Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) sind Inkompetenz, krasses Versagen und das Verbreiten von Unwahrheiten. Aber auch die Grünen lässt er nicht ungeschoren davonkommen. Seine Aussagen untermauert er mit rund 140 Quellen.
Statt Kanzler-Triell
In diesem Jahr hätte sich Rezo gerne die drei Anwärter aufs Bundeskanzleramt persönlich vorgenommen - zusammen mit Journalist Tilo Jung, bekannt durch sein Format "Jung & Naiv". Das Format hätte auf YouTube und Twitch laufen sollen. Auch Zeit Online wäre dabei gewesen. Doch während Olaf Scholz und Annalena Baerbock eine Zusage gaben, hielt Laschet nichts von dem Vorschlag. Schon damals nahm ihm das viele junge User:innen übel und ließen den Hashtag #Laschetkneift trenden.
Dass sich Rezo damit nicht zufriedengibt, sondern auf andere Weise in den Wahlkampf eingreift, hätte man sich denken können. Sein neues Video lehnt sich zumindest dem Titel nach an den Vorgänger an: "Zerstörung Teil 1: Inkompetenz". Die konkreten Beispiele, an denen Rezo sich abarbeitet, sind im Wesentlichen bereits bekannt, spannen aber doch nochmal kompakt einen Bogen zwischen verschiedenen Themen, die insbesondere Junge interessieren - inklusive Uploadfilter, Ernährung, Umweltschutz und Tierwohl.
Als Einstieg wählt er die aktuelle Hochwasserkatastrophe. Dem CDU-Vorsitzenden Laschet wirft er den Lacher am Rande des Auftritts von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in den Hochwassergebieten vor ("inakzeptabel"). Zudem brandmarkt er, dass das Social-Media-Team der von Laschet geführten nordrhein-westfälischen Landesregierung Bilder von dessen Besuch in den betroffenen Gemeinden verbreitet habe, während der Ministerpräsident selbst gesagt habe, er wolle damit keine Bilder produzieren. Am härtesten greift er den Kanzlerkandidaten an, weil dieser im ARD-Sommerinterview gesagt hatte, im Wahlprogramm stehe keine einzige Steuerentlastung, außer es sei später für kleine und mittlere Einkommen finanzierbar - obwohl es dort heißt, dass Unternehmen von Steuern und Bürokratie entlastet werden sollen.
Laschet habe also entweder "gelogen" oder sei "todeslost inkompetent", was so viel heißt wie: unrettbar unfähig.
Daneben kritisiert Rezo Scheuer wegen der Milliardenkosten für die gescheiterte Pkw-Maut ("offensichtliche Verschwendung von Hunderten Millionen Euro") und Klöckner etwa, weil sie sich werbend über den Lebensmittelkonzern Nestlé und die nach dessen Angaben zuckerreduzierten Produkte geäußert hatte ("unfassbar inkompetent und unprofessionell"). Oder weil sie sich mit allen Mitteln gegen den Nutriscore gestemmt hat.
Die Grünen werden diesmal auch kritisiert, weil ein Kreisverband sich über die Männerlastigkeit der Union mokiert und das mit einem Damenfoto von Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock und weiteren Frauen illustriert hatte - auf dem die Männer am Rande aber weggeschnitten waren. Für Rezo ist das ein "unnötiger Move" und "verkrampft".
Außerdem widmet sich Rezo den Themen Urheberrecht/Uploadfilter, Breitbandausbau, Digitalisierung, Repräsentanz von Frauen in den politischen Parteien, Mautdebakel und Plagiatsvorwürfe.
Am Ende betont Rezo, dass es ihm nicht "um lustige Fails" geht, sondern darum, dass sich in vielen Bereichen, etwa der Landwirtschaft, "sehr schnell sehr viel verändern muss".
Auf "Teil 1" soll noch eine Fortsetzung folgen.
Das ist das aktuelle Video:
am/mit dpa