Animationsfilm:
Rolls Royce inszeniert Diversity von Super-Luxus-Kunden
Die britische Automanufaktur findet neue, Darstellungsformen für die Verhaltensforschung an Superreichen. Und zwar animierte Illustrationen. Die Botschaft: Der Konsum verändert sich – und ist nach wie vor nicht global gleich.
Der Geist kam nicht unvorbereitet. Bevor Rolls-Royce anno 2009 den ersten "Ghost" präsentierte, investierten die Edlen aus Goodwood vorab viel Zeit, um zunächst einmal die Kundengruppe zu verstehen, auf die das neue Modell zugeschnitten war.
Es waren Männer und Frauen, die einen etwas kleineren, weniger prunkvollen Einstieg in die Marke suchten.
Schließlich war die neue Baureihe nur 5 Meter und 40 Zentimeter lang, und schon mit einem Budget von lediglich einer viertel Million Euro kann man sich den Kleinstwagen aus dem Rolls-Royce-Portfolio leisten.
Die Rechnung ging auf. Der Ghost wurde zum meistverkauften Fahrzeug in der 116-jährigen Geschichte der Marke.
Nun muss man wissen, dass die allermeisten Rolls-Royce-Kunden kein Auto von der Stange kaufen. Spezialwünsche und Sonderausstattungen sind an der Tagesordnung, also das, was man im Englischen "Bespoke" nennt.
Hier wird auch das unterschiedliche kulturelle Mobilitätsverhalten deutlich. Asiatische Kunden zum Beispiel lassen sich chauffieren und wollen im Interior eine komplett digitale Experience, während jüngere westliche Kunden selbst fahren möchten und nicht ganz so digital verspielt sind.
Jedenfalls: Aus den Kundenanforderungen und ihrem Verhalten der vergangenen Jahre hat Rolls Royce nun einen Kurzfilm gemacht. Und der ist ein kleines Kunstwerk geworden.
Denn das Artwork stammt von dem renommierten Londoner Illustrator Charlie Davis. Seine animierten Illustrationen sind so zeitlos, dass sie gleichzeitig wie aus den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts wirken - als auch wie aus der Zukunft.
Anlass für den Film: Im Herbst kommt der neue Ghost auf den Markt.
Zusätzlich zu Charlie Davis‘ Werk veröffentlicht Rolls Royce eine Reihe von Podcasts, die Einblicke in das zugrundeliegende Material sowie in die technische Substanz des neuen Ghost in Langform geben.
Die Podcasts werden von Johanna Agerman Ross moderiert. Sie ist Kuratorin für Möbel- und Produktdesign des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart im Victoria & Albert Museum in London. Die Podcasts sind auf Apple, Google, Spotify und Deezer verfügbar.