
OLG-G als Grundlage:
Sky will härter gegen Hacker vorgehen
Sky will Card-Sharing als Computerbetrug noch viel stärker anprangern, nachdem das OLG Celle den Schaden durchs Hacken anerkannt hat.

Foto: Sky
Abo-TV-Anbieter Sky sieht sich durch das Oberlandesgericht Celle im Vorgehen gegen Hacker gestärkt: Der 2. Strafsenat des Gerichts habe in Form eines Revisionsbeschlusses die rechtliche Bewertung des Landgerichts Verden aus dem Februar 2016 bestätigt, teilt Sky am Donnerstag mit. Damals wurde ein 53-Jähriger Mann aus Niedersachsen wegen des illegalen Vertriebs von Sky-Karten über das Internet zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr, ausgesetzt zur Bewährung, verurteilt.
Diesen Schuldspruch wegen Computerbetrugs hat das OLG Celle nun in Folge einer Revision des Angeklagten bestätigt. "Es sieht es als erwiesen an, dass Card-Sharing eine unbefugte Verwendung von Daten darstellt, die zu einem unmittelbaren Vermögensschaden bei Sky Deutschland führt", heißt es vom Münchner Unternehmen. Nun muss erneut das Landgericht Verden den Fall verhandeln.
Der Täter hatte in mehreren nachgewiesenen Fällen illegal Angebote von Sky über das Internet vertrieben, indem er einen so genannten Card-Sharing-Server betrieben und die Zugänge dazu verkauft hatte. Sky selbst und Nagravision, dem Hersteller eines der zum Tatzeitpunkt von dem Pay-TV-Unternehmen eingesetzten Sicherheitssysteme, waren dem Ganzen auf die Schliche gekommen.
Sky will Card-Sharing als Computerbetrug anprangern
Erstmals gestärkt durch ein Oberlandesgericht, will Sky nun härter gegen Hacker vorgehen. Andreas Rudloff, bei der Pay-TV-Plattform Vice President Platform Services & Security, nennt den OLG-Beschluss einen "Erfolg" und "ein klares Signal an alle Kriminellen, die versuchen, sich auf Kosten unseres Unternehmens und unserer ehrlichen Kunden an den exklusiven Programminhalten von Sky zu bereichern".
Card-Sharing sei Computerbetrug, der von der Justiz verfolgt und mit einer Freiheitsstrafe geahndet werden könne, so Rudlolf weiter. Im Interesse der mehr als 4,6 Millionen Kunden werde Sky nun "die Verfolgung derartiger Aktivitäten zusammen mit den zuständigen Behörden und unseren Partnern weiter forcieren".
Rudloff spielt auf die enge Kooperation zwischen Sky, Nagravision und der Zentralstelle zur Bekämpfung der Informations- und Kommunikationskriminalität der Staatsanwaltschaft Verden sowie die Ermittlungsarbeit der Strafverfolgungsbehörden an. Das Zusammenwirken habe die Anklage erst möglich gemacht, heißt es.