Voraussetzungen für den Besuch vor Ort sind unter anderem ein überzeugendes Store Design, einzigartige Produkte und bessere Möglichkeiten, die Produkte testen zu können.

Genz Z liebt es, Dinge mit allen Sinnen zu erfahren

Die Innenstädte rücken vor allem deswegen wieder in den Fokus, weil die 16- bis 24-Jährigen Produkte und Kleidung vorher ausprobieren und anfassen wollen – sie lieben die reale Welt und ergänzen sie gerne mit Technologie. Keine Gruppe vergleicht mehr als Gen Z. Dies gilt sowohl für die Stores an sich als auch für Produkte, die für sie interessant sein könnten.

Aus diesem Grund sollten stationäre Shops als eine Art erweiterter Online Store angesehen werden und mit diesem verknüpft sein. Am Ende gewinnen immer die Ladengeschäfte, die sich von der Masse abheben und ihren Besuchern ein gewisses Plus anbieten. Die Hose ist im Laden nicht verfügbar? Solange sie im Onlineshop zu bestellen ist, ist dies nicht weiter schlimm.

#Social und individuell

Sie kennen Social Media und Smartphones schon seitdem sie klein sind. Keine Generation ist technikaffiner als die Gen Z. Deshalb treffen sie keine Entscheidungen, ohne dabei ihre Smartphones einzubeziehen. Damit sie am Ende die richtigen Schuhe kaufen, beraten sie sich vorher mit ihrem Freundeskreis, Geschwistern oder schauen auf Instagram, was der Lieblings-Influencer so trägt.

Schließlich muss die neue Kleidung auch zur individuellen Lebensphilosophie passen. Individualität und Einfachheit spielen bei Gen Z eine zentrale Rolle. Da sie ihre Marktpräferenzen gerade erst ausbilden, sind sie neuen Retailern und Retail-Konzepten gegenüber aufgeschlossen. Es geht nicht ausschließlich um den Best Look, sondern darum, ein Unikat mit seiner Kleidung darzustellen oder ein Statement zu präsentieren. 

Generation Z will relevante und passgenaue Inhalte

Die anspruchsvolle Gen Z ist die Generation, die mit ihrer Online-Erfahrung am unzufriedensten ist. Sie sind genervt von unpassender Ansprache und wollen relevante und passgenaue Inhalte, die ihre Interessen widerspiegelt. Marketer müssen also noch einiges tun.

Was die Gen Z besonders stört, sind definitiv starre Gesellschaftsstrukturen. Sie wollen anders sein, ihre Kleidung soll die Erweiterung ihres Selbstbewusstseins darstellen und genau dies erwarten sie auch von Werbung: Keine vorgefertigte Massenware, die mit der eigenen Persönlichkeit rein gar nichts zu tun hat.

Sie wollen sowohl ihrem Stil als auch ihrem Geschmack entsprechend angesprochen werden und dies kanalübergreifend. Einen Online-Auftritt mit Gen Z-Ansprache par exellence präsentiert Asos und ist wohl auch deswegen so begehrt bei den 16 bis 24-jährigen. Allein die Homepage des Online-Shops verrät sofort, welcher Zielgruppe die Ansprache gilt: Gen Z!

Junge Menschen in Klamotten mit schrillen Farben – klickt man sich durch den Shop, verstetigt sich dieses Bild immer mehr. Neben der Auswahl der Mode – von Vintage bis hin zu lässig sportlich – bedient der Shop zudem lediglich Social-Media-Kanäle, auf denen die Zielgruppe unterwegs ist: Snapchat, Instagram und Facebook.

Das Rezept, um Gen Z zu begeistern und langfristig zu binden

Das Zauberwort heißt Omnichannel-Marketing. Die Generation Z informiert sich häufig online und kauft dann lokal. Omnichannel-Marketing zielt darauf ab, Käufern über alle Kanäle und Endgeräte hinweg ein nahtloses, personalisiertes Shoppingerlebnis zu bieten: auf PCs oder Mobilgeräten, online oder offline – während der gesamten Customer Journey.

Beim Omnichannel steht der Käufer im Fokus. Das wesentliche Ziel ist dabei, das Shoppingerlebnis so einfach, aber dennoch so interessant wie möglich, zu gestalten. Das verlangt konsistente Kommunikation und Interaktion, unabhängig davon, wie und wo der Käufer gerade mit dem Händler interagiert.

So begeistern Marketer die Generation Z online und überzeugen sie stationär, etwas zu kaufen – oder auch umgekehrt: nach dem Ladenbesuch online per Mausklick bestellen. Denn wie oft kamen wir schon von einem Bummel nach Hause und haben es bereut, die tolle Hose nicht gekauft zu haben?

Georg Sobczak, Managing Director DACH, Criteo

Georg Sobczak, Managing Director DACH, Criteo


Autor: Verena Gründel

Verena Gründel ist seit Anfang 2021 Chefredakteurin der W&V. Die studierte Biologin und gelernte Journalistin schrieb für mehrere Fachmagazine in der Kommunikationsbranche, bevor sie 2017 zur W&V wechselte. Sie begeistert sich für Marken- und Transformationsgeschichten, hat ein Faible für Social Media und steht regelmäßig als Moderatorin auf der Bühne.