
Musiksender macht Schluss:
So feiert Viva seinen Sendeschluss
Ein Stück Musikfernsehen geht, Comedy rund um die Uhr kommt: Viva, seit 25 Jahren aus Sendung, zieht den Stecker. Und das wird zelebriert.

Foto: Viva/Viacom
Der Medienkonzern Viacom schaltet den Musiksender Viva ab. Nach 25 Jahren auf Sendung verabschiedet sich das Phänomen der 90er zum Jahreswechsel mit eine großen Musikparty.
Dabei sind prominente Gesichter, die bei dem Sender groß geworden sind: Mola Adebisi, Sarah Kuttner, Loona, Oliver Pocher, Collien Ulmen-Fernandes und Jan Köppen.
"Viva Forever - die Show" heißt das Abschiedsprogramm, das der Sender als eine Mischung aus Party und Rückblicken ankündigt. Die zweistündige Abschiedsfeier wird zuerst am 16. Dezember mittags ausgestrahlt - drumherum feiert der Musiksender am Wochenende 25. und 16. Dezember in "Viva Los 90s" die Blütezeit der Musikvideos.
Der eigentliche Abschied wird dann am 30. und 31. Dezember zelebriert - denn zum 1. Januar übergibt Viva seine Sendezeit von 2 bis 14 Uhr an Comedy Central. Seit Ende 2014 teilen sich die beiden Programme die Sendezeit auf demselben Kanal.
Kurz vor Schluss widmet Viva seinen Zuschauern am 30. Dezember ein "Goodbye-Special" mit Musikvideos, die von den Fans ausgewählt wurden. Die letzte Clipstrecke geht am 31. Dezember morgens unter dem Titel "Viva Forever" mit Abschiedsgrüßen der Zuschauer über die Bildschirme. Dafür können sich die Viva-Fans bis zum 19. Dezember unter dem Hashtag #vivaliebtdich auf Twitter melden. Endgültig verabschieden wird sich Viva am 31. Dezember von 12 bis 14 Uhr noch einmal mit "Viva Forever - die Show" und Musikvideos aus dem Gründungsjahr.
Comedy Central sendet dann ab 1. Januar rund um die Uhr. Der Free-TV-Sender gehört ebenfalls zum Medienkonzern Viacom. Dort laufen Formate wie "South Park", "Takeshi’s Castle: Thailand", "Modern Family", "Friends" und "American Dad".
Giovanni Zamai, Brand Director Youth & Music GSA bei Viacom International Media Networks: "Spätestens ab Januar bietet unser Team dann auch Fans von Viva eine neue Heimat bei MTV – mit mehr als 18 Stunden Musik am Tag, den MTV Top 100 und vielen weiteren Highlights."
Viva gehört erst seit 2005 zu Viacom - und startete eigentlich 1993 als eigenständige deutsche Konkurrenz zum damaligen Musikvideo-Giganten MTV, der ebenfalls zu Viacom gehört. Seit der Übernahme wurde der Sendebetrieb von Viva und seinen Ablegern sukzessive eingeschränkt. Heute will sich Viacom auf seine Kernmarken MTV, Comedy Central und den Kindersender Nickelodeon konzentrieren. Der Gesamtmarktanteil von Viva lag zuletzt bei 0,1 Prozent (2006-2009: 0,6 Prozent). MTV Germany ist seit 2001 nun noch im Pay-TV empfangbar.
Hinter Viva 1993, in knalligem Blau-gelb, steckten unter anderem Time Warner, Sony, Polygram und EMI - die alle die Geschäfte mit ihrem Musikgeschäft ankurbeln wollten und dabei stark auf deutschsprachige Musik setzte.
Zu den Stars, die die Viva-Familie hervorgebracht hat, gehören Stefan Raab, Matthias Opdenhövel, Klaas Heufer-Umlauf, Sarah Kuttner und Heike Makatsch sowie u.a. Aleksandra Bechtel, Charlotte Roche, Daniel Hartwich, Nils Bokelberg und Palina Rojinski. Viva wurde mitgegründet und 13 Jahre lang geführt von Dieter Gorny; der Medienmanager unterrichtet heute Kultur- und Medienwissenschaft in Düsseldorf und war bis 2017 Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Musikindustrie.