Studie:
So ticken die deutschen Urlauber
Die Deutschen lieben das Reisen. Auch wenn manches aktuell nicht möglich ist, so haben sich die Urlaubsvorlieben in den vergangenen Jahren kaum verändert. Das belegt eine aktuelle Agma-Auswertung.
Die Deutschen sind Reiseweltmeister. Auch die Corona-Pandemie hat die Reiselust offenbar nur wenig gebremst. Im Sommerferien-Monat August sind trotz Pandemie wieder zahlreiche Urlauber unterwegs – Corona-bedingt mehr davon innerhalb der deutschen Grenzen und mit dem Auto.
Die Urlaubs-Vorlieben der Deutschen haben sich dabei seit Jahren kaum verändert. Die Mehrheit bevorzugt den klassischen Bade- und Strandurlaub. 41,8 Prozent haben in den letzten zwei Jahren einen derartigen Sommerurlaub gemacht. 31,1 Prozent buchten eine Städtereise. Dies zeigt eine Auswertung des Max-Crossmedia-Tools der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (Agma). Mit diesen Daten lässt sich die Mediennutzung von Zielgruppen im Tagesablauf analysieren.
Städtereisen stehen bei den jüngeren und den älteren Urlaubern hoch im Kurs. 34,8 Prozent der Städtereise-Fans sind jünger als 30 Jahre, 31,1 Prozent älter als 50 Jahre. Bildungs- und Sprachreisen sowie Studien- und Rundreisen werden eher von Älteren gebucht. Eine Domäne der Senioren bleiben Kreuzfahrten. Mehr als zwei Drittel (73 Prozent) aller Kreuzfahrer sind älter als 50 Jahre. Ein Drittel hat sogar das siebzigste Lebensjahr bereits überschritten.
Je aktiver die Urlaubsart, desto jünger dagegen die Reisenden. Skiurlaub, Veranstaltungsreisen und Cluburlaub werden vor allem von Jüngeren bevorzugt. 19,6 Prozent der Club-Urlauber sind zwischen 20 und 29 Jahren alt. Auch beim Skiurlaub stellt diese Altersgruppe mit 21,5 Prozent die größte Fraktion.
Die Urlaubstypen unterscheiden sich deutlich in ihrer Mediennutzung. Bade- und Strandurlauber nutzen überproportional häufig Internet- (46,2 Prozent) und Radio (43,6 Prozent). Teilnehmer von Studienreisen oder Städtetrips nutzen sämtliche Medien häufig und haben im Vergleich zu anderen Urlaubstypen eine etwas höhere Affinität zu Print-Medien.
Auch bei den Konsumeinstellungen gibt es Unterschiede zwischen den Urlaubern. So überzeugt das Konzept Cluburlaub vor allem diejenigen, die auch beim Einkaufen auf der Suche nach Billigangeboten sind. Diese Gruppe stellt mehr als die Hälfte (53,2 Prozent) der Cluburlauber. Dagegen ist die Gruppe derjenigen, die beim Einkauf nie auf der Suche nach Billigangeboten sind, überdurchschnittlich oft unter den Trekking- und Skiurlaubern anzutreffen. 78,5 Prozent der Trekking- und 65 Prozent der Skiurlauber sind erklärte Schnäppchen-Verschmäher. Dieser Gruppe spart offenbar nicht an der Ausrüstung für den Urlaub in den Bergen.
Menschen, die selbst als Individualisten sehen, machen besonders oft Individual-Urlaub. Sie buchen häufig Bildungs- und Sprachreisen, Kultur-, Rundreisen oder bevorzugen einen Segelurlaub. So bezeichnen sich 68,8 der Bildungsreisenden als Individualisten.
Mit dem Max-Crossmedia-Tool können Auswertungen zur Mediennutzung von Zielgruppen im Tagesverlauf vorgenommen und mit deren Konsum- und Freizeitverhalten in Beziehung gesetzt werden. Das Instrument wird von Werbungtreibenden und Agenturen in der strategischen Mediaplanung eingesetzt. Die Nutzung aller Mediengattungen im Tagesverlauf wird dabei erstmals währungskonform abgebildet. Herzstück der Studie ist eine Tagebuch-Erhebung, in der rund 10.000 Personen ihre der Mediennutzung und weiterer Tätigkeiten per Smartphone dokumentieren. Diese in ihrer Datentiefe einmalige Single-Source-Studie ist auch ein wichtiger Baustein für die Erstellung der Ma Intermedia PLus.