
"Faking Hitler":
Stern arbeitet Hitler-Tagebücher mit Podcast auf
Unter dem Titel "Faking Hitler - die wahre Geschichte der Hitler-Tagebücher" beginnt am 10. Januar eine zehnteilige Podcast-Reihe des Magazins Stern.

Foto: Stern/G+J
Es ist ein knapp 36 Jahre alter Presseskandal, den die betroffene Stern-Redaktion nun in einem Podcast-Format aufarbeitet. 1983 ließ sich das Magazin aus dem Verlag Gruner + Jahr die Tagebücher von Adolf Hitler unterjubeln. Der sensationelle Fund entpuppte sich schon kurz nach der Veröffentlichung als Fälschung (die damals noch nicht Fake hieß).
Im zehnteiligen Podcast geht es laut G+J vor allem um die Beziehung zwischen dem Fälscher Konrad Kujau und dem damaligen Stern-Reporter Gerd Heidemann. Unter dem zeitgemäßen Titel "Faking Hitler - die wahre Geschichte der gefälschten Hitler-Tagebücher" rekonstruiert die Audio-Serie auf Abruf mehr als zwei Jahre im Leben von Kujau und Heidemann und präsentiert nach Verlagsangaben auch bisher unveröffentlichtes Material.
Dafür wertete die Redaktion zum Beispiel Tonbandmaterial mit Telefongesprächen zwischen den beiden Männern aus und verwendet Auszüge dieses Originalmaterials; der Stern interviewte außerdem Zeitzeugen und Historiker. Reportage-Elemente und Zitate aus den Tagebüchern runden die Audio-Serie ab, durch die Malte Herwig als Erzähler führt. Der Autor und Journalist entdeckte die Tonbandaufnahmen in Heidemanns Privatarchiv.
Stern-Chefredakteurin Anna-Beeke Gretemeier zu Faking Hitler: "Es ist unsere eigene Geschichte, mit der wir uns selbstkritisch auseinandersetzen."
Ab 10. Januar wird jede Woche eine neue Folge online veröffentlicht beim Stern, auf dessen Youtube-Kanal sowie auf den Podcastplattformen iTunes, Spotify und Deezer.
Redaktion und Projektleitung: Isa von Heyl, Stern Head of Video & Audio, Drehbuch: Nilz Bokelberg, Produktion: Maria Lorenz und Frida Morische von Pool Artists.