
Werbewirkungsforschung:
Studie: "Sex sells" funktioniert auch bei Affen
Warum springen Menschen besonders gut auf Werbung an, die mit sexuellen Anzüglichkeiten spielt? Das wollten Forscher an einem Experiment mit Affen herausfinden.
Mit einem ungewöhnlichen wissenschaftlichen Experiment wollten Forscher an der Standord University in Kalifornien herausfinden, woher es kommt, dass Sex und Status in der Werbung so gut funktionieren. Zu diesem Zweck gingen sie in der Evolutionsstufe des Menschen einen Schritt zurück: Die Forscher rekrutierten ein Makak-Weibchen und ein Makak-Alpha-Männchen, mit dem sie deren ahnungslose männliche Artgenossen zu Reaktionen auf starke Marken wie Pizza Hut, Adidas oder Nike herausfordern wollten.
Und so funktionierte das Experiment: Zehn Makak-Männchen, die darauf trainiert worden waren, auf einen Screen zu tippen, wurden verschiedene Brands auf vier unterschiedliche Arten präsentiert: einmal mit einem Affen, der in der Rangfolge unter dem Versuchstier stand, einmal mit dem Alpha-Männchen des Rudels, einmal mit dem Makak-Weibchen und einmal neutral. Das Ergebnis: Die Reaktionen der Probanden waren bei den Versionen mit Weibchen und Alpha-Männchen deutlich stärker als beim Rest. Die ursprüngliche Frage, warum die Reaktionen so differieren, konnten die Forscher aber nicht klären, meldet The Drum.
Andere Studien mit Menschen zeigten bereits, dass die Werbeweisheit "Sex sells" nicht stimmt: Während Anzeigen mit sexuellen Motiven zwar eher im Gedächtnis bleiben, zeigen sich keine Auswirkungen auf den Abverkauf.