
Inverto:
Studie: Marketer setzen sich öfter gegen Einkäufer durch
Neues Selbstbewusstsein in den Marketing-Abteilungen: Die Entscheider lassen sich bei ihren Budgetausgaben immer weniger von der Einkaufsabteilung bevormunden. Das ist das überraschende Ergebnis einer Studie der Management-Beratung Inverto.
Neues Selbstbewusstsein in den Marketing-Abteilungen: Die Entscheider lassen sich bei ihren Budgetausgaben immer weniger von der Einkaufsabteilung bevormunden. Das ist das überraschende Ergebnis einer Studie der Einkaufs- und Supply-Chain-Management-Beratung Inverto.
Während vor drei Jahren noch 33 Prozent der Marketing-Entscheider angaben, "eng mit der Einkaufsabteilung zusammenzuarbeiten", sind dies in diesem Jahr nur noch 14 Prozent. Insgesamt geben aktuell 74 Prozent der Marketer an, überhaupt mit dem Einkauf zusammenzuarbeiten (2012: 81 Prozent).
Vor allem beim größten Ausgabeposten, den Agenturhonoraren, verweigern sich viele Marketer möglichen Vorgaben aus dem Einkauf: Nur rund jeder zweite Befragte kooperiert hier. Die Mehrheit der Marketingentscheider tätigt die Ausgaben ohne Einbezug des Einkaufs.
Genau darauf führen die Studienautoren schließlich ein weiteres Ergebnis der Studie zurück: Nämlich, dass die Unternehmen (angeblich) zu viel Geld für Marketingleistungen ausgeben. Durch den weitgehenden "Verzicht auf ein strukturiertes Vorgehen" würde am Ende nur die Hälfte des Einsparpotenzials realisiert. Noch immer verzichte etwa knapp die Hälfte der Marketingverantwortlichen auf den Einsatz von Kennzahlen zur Leistungsbewertung und Erfolgsmessung. Statt möglicher Einsparungen von zwölf Prozent erreichten die Unternehmen daher nur Preisnachlässe von durchschnittlich 5,6 Prozent.
So erzielten nur acht Prozent der Unternehmen bei Online-Werbeschaltungen den höchstmöglichen Rabatt von 50 Prozent. Bei TV-Werbung erreichten aber immerhin 20 Prozent die Höchstmarke (40 Prozent Rabatt). 19 Prozent der Marketingabteilungen - so die Studie weiter - überschreiten am Ende ihre geplanten Budgets.
Gemäß der Untersuchung investieren die Unternehmen den größten Anteil ihres Marketingbudgets in Agenturleistungen (23 Prozent), gefolgt von Media-Ausgaben (19 Prozent) und Druckerzeugnissen (17 Prozent). Das Online-Marketing hat mit 10 Prozent noch einen kleinen Anteil am Gesamtbudget, liegt bei den Media-Ausgaben aber bereits auf Platz zwei.
Am knausrigsten bei den Agenturhonoraren sind übrigens die Branchen Industrie & Automotive. Die höchsten Stundensätze zahlt dagegen die Konsumgüterbranche.