
T-Online:
Türken gegen Telekom: Wenn Empörung den Falschen trifft
Wegen einer aus Sicht vieler Türken tendenziösen T-Online-Umfrage muss sich die Telekom jetzt mit Boykottaufrufen herumschlagen.

Foto: Twitter
Shitstorms sind nichts Schönes - und Boykottaufrufe noch viel weniger. Doppelt ärgerlich wird es allerdings, wenn der Ärger am Ende jemanden trifft, der überhaupt nichts damit zu tun hatte. So wie in diesem Fall.
Angefangen hat alles, nachdem der türkische Blogger Bilgili Üretmen am Montag eine aus seiner Sicht tendenziöse T-Online-Umfrage auf Facebook und Twitter gepostet hat. Und zwar mit dem Hinweis: "T-Online am Flughafen Düsseldorf mit dem letzten Versuch, Urlauber aus der Türkei fernzuhalten."
Auf Facebook startete er deswegen einen Boykottaufruf.
Aufmerksam geworden war Üretmen auf die Umfrage in Düsseldorf, wo digitale Werbestelen das Ergebnis der Abstimmung verkündeten: 91 Prozent gaben an, lieber nicht mehr in der Türkei Urlaub machen zu wollen.
Auf Facebook wurde Üretmens Boykottaufruf mehr als 1250 Mal geteilt und über 1100 Mal kommentiert. Die Social-Media-Experten der Telekom waren über die Woche gut beschäftigt.
Und das, obwohl die Telekom mit der Umfrage gar nichts zu tun hatte: Denn der Konzern hat das T-Online-Portal schon vor zwei Jahren an den Werbevermarkter Ströer verkauft. Der hat in Berlin zwischenzeitlich eine völlig neue Redaktion aufgebaut, die für die Inhalte verantwortlich zeichnet.
Darauf machte die Telekom dann auch mit einem entsprechenden Twitter-Eintrag aufmerksam.